Kostenloses Busfahren soll Luft besser machen
Den Gratis-Vorschlag finden aber nicht alle gut, weil er für die Städte und Gemeinden sehr teuer werden kann
Kostenlos mit Bus oder Bahn fahren – hört sich erst einmal toll an. Tatsächlich überlegen Politiker derzeit, ob der Nahverkehr (das bedeutet Busse, Züge, Straßen- und U-Bahnen) in Zukunft deutlich günstiger, am besten sogar umsonst sein könnte. Dahinter steckt die Hoffnung, dass dann die Luft in unseren Städten besser wird. Denn wenn mehr Leute ihr Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, werden weni- ger Schadstoffe wie Stickstoffoxide in die Luft geblasen. Denn diese Stickstoffoxide sind für Menschen ungesund. In manchen Städten wirbeln oft mehr Stickstoffoxide durch die Luft als erlaubt. Deshalb hat Deutschland mit der Europäischen Union auch schon Ärger bekommen.
Doch es gibt auch Argumente dagegen: Busse und Bahnen würden ganz schön voll werden, wenn sie plötzlich von deutlich mehr Menschen genutzt werden, als bisher schon. Wer morgens zur Schulzeit mit Bus oder Bahn fährt, weiß, wovon die Rede ist. Um zu verhindern, dass das öffentliche Nahverkehrsnetz total zusammenbricht, bräuchte man deutlich mehr Busse und Bahnen. Und sie müssten auch häufiger fahren.
Genau das führt zum nächsten Problem: Wo soll das Geld für mehr Busse herkommen, wenn keine Fahrscheine mehr verkauft werden? Zusätzlich Geld bräuchten die Städte auch, um Strecken auszubauen.
All das kann aber tatsächlich funktionieren, wie ein Blick in europäische Großstädte beweist. In Manchester (England), Tallinn (Estland) Hasselt (Belgien) und Aubagne (Frankreich) zum Beispiel fahren die Menschen schon seit einigen Jahren kostenlos Bus oder Bahn. Und in Wien in Österreich gibt es seit 2012 ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr, das nur 365 Euro kostet, also einen Euro pro Tag.