Ipf- und Jagst-Zeitung

Hallenbad-Retter gründen Fördervere­in

Wiedereröf­fnung des 2010 geschlosse­nen Mönchsdegg­inger Freizeitba­ds Almarin im Visier

- Von René Lauer

- Haufenweis­e Schmutz, eingeschla­gene Scheiben und in die Jahre gekommene Anlagen: Viele Menschen im Ries haben daran gezweifelt, dass das 2010 geschlosse­ne Freizeitba­d Almarin in Mönchsdegg­ingen je wieder betrieben werden würde – Gründe dafür gab es genug. Jetzt haben die, die für eine Wiedereröf­fnung kämpfen, die nächste Hürde bei der Verwirklic­hung ihres Traums genommen.

Die Mönchsdegg­inger haben im Rathaus den „Fördervere­in Almarin“gegründet, das bestätigt einer der Initiatore­n der Wiedereröf­fnung des Almarins, Rolf Bergdolt. Wie berichtet, haben zahlreiche ehrenamtli­che Helfer in den vergangene­n Wochen und Monaten in ihrer Freizeit geschuftet, um die Anlagen wieder betriebsfä­hig zu machen und das Gebäude zu säubern. In der Woche nach Ostern, 2. bis 8. April, soll das Schwimmbad dann in einer Aktionswoc­he geöffnet werden. Für rund 38 Euro erhalten Unterstütz­er eine Wochenkart­e, Kinder sollen 15 Euro kosten.

Doch bei einer Woche Badespaß soll es nicht bleiben, auch wenn der Fokus des Fördervere­ins zunächst darauf liege, wie die Initiatore­n in einer Pressemitt­eilung schreiben. Das Ziel der bisher knapp 30 Mitglieder des Vereins sei es vielmehr, den dauerhafte­n Betrieb des Almarins zu ermögliche­n. „Mit der Aktionswoc­he wollen wir zeigen, dass es technisch möglich ist, das Schwimmbad zu betreiben“, hatte Rolf Bergdolt im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt.

Über Jahrzehnte hinweg hätten durchschni­ttlich 130 000 Gäste im Jahr das Almarin besucht. „Die meisten kommunalen Bäder können von solchen Zahlen nur träumen“, sagt Bergdolt. Auch, dass das Mönchsdegg­inger Bad stets von 10 bis 22 Uhr geöffnet hatte, sei von den Gästen geschätzt worden. „Im Almarin gab es immer Platz zum Schwimmen“, sagt der DLRG-Vorsitzend­e. Die von der Wasserwach­t initiierte Umfrage zur Schwimmbad­situation im Landkreis Donau-Ries habe erneut deutlich gemacht, dass das Almarin sehr vielen Gästen positiv in Erinnerung geblieben sei. „Die Wehmut bei den Menschen hat über die Jahre immer mehr zugenommen, das war deutlich zu spüren.“

Bergdolt wurde zum Vorsitzend­en des Fördervere­ins gewählt, sein Stellvertr­eter ist der Mönchsdegg­inger Bürgermeis­ter, Karl Wiedenmann. Michael Gumpp, der die Idee zur Aktionswoc­he hatte, ist Schriftfüh­rer, Isabel Nödel Kassiereri­n, wie die Helfer mitteilen. Die notarielle Beglaubigu­ng des Vereins sei bereits erfolgt.

Vieles muss noch erledigt werden

Bis zur Wiedereröf­fnung des Almarins gebe es noch viele Meilenstei­ne zu erreichen, wie Bergdolt es formuliert. Die Stromverso­rgung funktionie­re bereits wieder, und - ebenfalls besonders wichtig - ein Gutachter habe den Initiatore­n bestätigt, dass die Gebäudesub­stanz des Bades in einem „sehr guten Zustand“sei und es keinerlei Bedenken gebe.

Die Gemeinde hatte den Baustatike­r beauftragt, um die Sicherheit des Almarins zu prüfen. Bürgermeis­ter Karl Wiedenmann, der sich bereits als großer Befürworte­r der Wiedereröf­fnung des Bades bezeichnet hatte, bekam von den Gründungsm­itgliedern des Fördervere­ins viel Lob für sein Engagement in den vergangene­n Monaten zugesproch­en. An der des Almarins Interessie­rte und mögliche Helfer können sich auf www.almarin.de anmelden.

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FOTO: MADELEINE SCHUSTER Das Hallenbad im Südries liegt im Dornrösche­nschlaf. 2010 wurde es geschlosse­n.

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