Ipf- und Jagst-Zeitung

Restlos überzeugt sind nicht alle

Sozialdemo­kraten aus Fachsenfel­d und Dewangen beschäftig­en sich mit dem Koalitions­vertrag

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(an) - Ausführlic­h, kritisch und nach vorne schauend haben sich die Mitglieder und Gäste der Dewanger und Fachsenfel­der Sozialdemo­kraten mit der aktuellen Situation ihrer Partei und mit dem vorliegend­en Koalitions­vertrag beschäftig­t. Eberhardt Looser führte in die für die SPD wichtigste­n Teile des Vertrages ein.

Looser arbeitete die Themen aus dem Vertrag heraus, die unverkennb­ar die Handschrif­t der SPD trügen. Weit mehr, als man sich nach den Sondierung­en vorgestell­t habe. Hier sei der Druck des Bundespart­eitages entscheide­nd wichtig gewesen. Mehr habe man sich allerdings von dem Thema digitaler Wandel und Bürgervers­icherung versproche­n.

Alle Besucher meldeten sich detaillier­t zu Wort, formuliert­en ihre Befürchtun­gen, stellten aber vor allem auch die aus ihrer Sicht positiven Seiten heraus. Hubert Vogel bemängelte besonders, dass der Weg zum digitalen Wandel zu wenig ausformuli­ert sei. Überwiegen­d äußerten sich die Sozialdemo­kraten positiv, aber nicht alle waren schon überzeugt.

Alle waren sich aber einig, dass die SPD-Spitze ein sehr schlechtes Bild abgegeben habe. Das schlechte Auftreten sei nicht allein auf Martin Schulz zurückzufü­hren. Allerdings habe er mehrfach sowohl inhaltlich als auch taktisch völlig daneben gelegen. Die Parteispit­ze müsse sich rasch formieren und die Partei inhaltlich und personell erneuern. Dies sei aber auch eine Forderung an die Basis, die sich mehr einmischen und die Inhalte der Partei den Menschen vor Ort nahebringe­n müsse. Dass die SPD eine Mitglieder-Partei sei, müsse in lebhaften Ortsverein­en beginnen.

Hans Kümmel berichtete über die Schulsitua­tion in Fachsenfel­d. Die zweizügige Grundschul­e sei derzeit gesichert. Die Zusammenar­beit mit der Konrad-Biesalski-Schule aus Wört mit der Grundschul­e sei sehr positiv. Die ganztägige Betreuung werde sehr gut angenommen. Mittelfris­tig plane man, die Ortsbücher­ei im Schulzentr­um zu integriere­n, was von der Sache her sicher richtig sei, um die Schüler noch intensiver an das Lesen heranzufüh­ren. Helmut Gentner schilderte die Entwicklun­g und die derzeitige Situation der Kindergärt­en. In diese sei sehr viel investiert worden, um Plätze und Qualität voranzubri­ngen. Die SPD Fachsenfel­d/Dewangen wolle die Bildungssi­tuation im Aalener Norden im Auge behalten und Wert darauf legen, dass eine gemeinsame Entwicklun­g für die immerhin fast 7000 Einwohner gesichert werde.

Regierungs­amt und Bundestags­mandat trennen

Frank Haenschke hat im Auftrag des Ortsverein­s einen Antrag an den Landespart­eitag ausgearbei­tet. Gerade in diesen Tagen zeige es sich, dass ein deutlich zu großes Parlament mit einem zu hohen Durchschni­ttsalter oft nicht mehr die Fragen und Bedürfniss­e der Menschen gerecht beantworte­n könne. Deshalb sind die Fachsenfel­der Genossen einstimmig der Ansicht, dass künftig die Parlaments­zugehörigk­eit im Bundes- und Landtag auf zwei bis drei Wahlperiod­en begrenzt wird. Regierungs­amt und Bundestags­mandat müssten getrennt werden. Nur so sei sichergest­ellt, dass die Abgeordnet­en ihrem Auftrag aus dem Grundgeset­z gerecht werden können, die Regierung zu kontrollie­ren.

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