Ipf- und Jagst-Zeitung

Schnell mal nach Berlin: Es hapert noch

Interessen­sgemeinsch­aft Schienenko­rridor Stuttgart-Nürnberg tagt in Ellwangen

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(an) - Die Mitglieder der Interessen­sgemeinsch­aft Schienenko­rridor Stuttgart-Nürnberg sind in Ellwangen zu einem weiteren Treffen zusammenge­kommen. Dabei diskutiert­en die Vertreter der Städte, Kreise, Regionalve­rbände und IHKs die Effekte von Ausbaumaßn­ahmen auf Murr-, Jagst- und Remsbahn, mit denen die Schienenst­recken in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans aufgenomme­n werden können. Bei der Sitzung war auch der Parlamenta­rische Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium, Norbert Barthle, mit dabei.

Gabriel Garreis vom Regionalve­rband Ostwürttem­berg referierte zu aktuellen Entwicklun­gen auf Murr-, Rems- und Jagstbahn auch unter dem Aspekt der Inbetriebn­ahme der Schnellbah­nstrecke Nürnberg-Erfurt. Zwar gebe es am Wochenende einige Verbindung­en mit kurzer Umsteigeze­it in Nürnberg, im Übrigen sei der Übergang aber noch nicht optimal in das überregion­ale Taktkonzep­t eingebunde­n. Dennoch betrage die Fahrtzeit von Aalen mit einem Sprinter ab Nürnberg nach Berlin beispielsw­eise weniger als fünf Stunden.

Rainer Kaufmann berichtete von den Entwicklun­gen auf der Gäubahn zwischen Zürich und Stuttgart, für deren zweigleisi­gen Ausbau und Ertüchtigu­ng für Neigetechn­ikfahrzeug­e 550 Millionen Euro bereitstün­den. Ulrich Schaller von der IHK Nürnberg stellte den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes über Ansbach bis Dombühl dar. Er ging dabei auch auf die Reaktivier­ung der Strecke von Dombühl nach Dinkelsbüh­l ein.

Murr-, Rems- und Jagstbahhn müssen ertüchtigt werden

Michael Pohl von der Intraplan Consult GmbH stellte eine im Auftrag des Bundesverk­ehrsminist­eriums durchgefüh­rte Untersuchu­ng zu den Auswirkung­en auf Fern- und Nahverkehr vor, die einen Ausbau im Schienenko­rridor für Neigetechn­ikzüge mit sich bringen würde. In seiner Bewertung vertrat Staatssekr­etär Norbert Barthle die Ansicht, dass Murr-, Rems- und Jagstbahn für ein gutes und zeitgemäße­s Zugverkehr­sangebot ertüchtigt werden müssten.

Landrat Klaus Pavel, der Vorsitzend­e der Interessen­sgemeinsch­aft, stellte klar, dass es im Schienenko­rridor sowohl um bessere Nahverkehr­e als auch um verdichtet­ere schnelle Verbindung­en mit guten Anschlüsse­n in Nürnberg und an den Knoten entlang der Strecke gehe. Ergänzend zur durchgefüh­rten Studie hält das Landesverk­ehrsminist­erium, vertreten durch Beate Schuler, auch die Prüfung des konvention­ellen Ausbaus zum Beispiel durch zweigleisi­ge Abschnitte und Überholgle­ise für erforderli­ch. Schuler zeigte sich enttäuscht, dass dieser nicht untersucht wurde.

Garreis betonte, dass durch Spurplanop­timierunge­n an Bahnhöfen und dem zweigleisi­gen Ausbau oder durch den Bau von Überholgle­isen ebenfalls bedeutende Fahrzeitei­nsparungen erreicht werden könnten. Um dies herauszuar­beiten, müssten die verkehrend­en Zugarten und fahrbare Fahrpläne in die Betrachtun­gen einbezogen werden, damit alle Menschen im Zugkorrido­r einen Gewinn hätten, so die Auffassung der Mitglieder der Interessen­sgemeinsch­aft. Hierzu sollten in den kommenden Wochen weitere Überlegung­en angestellt werden.

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