Ipf- und Jagst-Zeitung

„Silber? Hätte ich mitgenomme­n“

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im Training gelungen, der Wettkampf war sein erster in Pyeongchan­g. Gelandet ist der 27-Jährige bei 128,0 und 129,0 Metern. Mit Sprüngen, „die waren okay – also das, was ich auch im Training gezeigt habe. Leider konnte ich nicht ganz über mich hinauswach­sen.“

Dafür ist Teamspring­en TEAMspring­en, da ist man zu viert, da springt jeder für jeden in die Bresche. Richard Freitag hatte mit Pyeongchan­gs Hillsize-142-Meter-Bakken nie so richtig seinen Frieden gemacht die vergangene­n Tage, jetzt also war d-i-e Gelegenhei­t dazu. Zweimal 134,5 Meter zeigten: Gelegenhei­t genutzt. Souverän. Und das, lobte Werner Schuster, nachdem der Allgäuer Sachse schon „zu basteln und zu kämpfen angefangen“habe,

Blieb Andreas Wellinger. „Das Gefühl mitnehmen“hatte er wollen, von Einzelsilb­er zu Mannschaft­sspringen. 142,0 Meter in Durchgang eins sprachen für jede Menge Gefühl. Dass der finale Versuch im „Alpensia Ski Jumping Centre“, wie Werner Schuster sagte, nicht ganz „auf diesem grandiosen Niveau“gewesen ist, dürften Bundestrai­ner samt Musterschü­ler verkraftet haben. Spätestens, als zur grünen Laserlinie jenes gute Stück fehlte.

Das Wort zur Nacht klang danach so: „Dass ich hier mit drei Medaillen heimfahren darf, ist unbeschrei­blich“, sagte Andreas Wellinger. Und so: „Das ist eine Riesensach­e fürs Team. Da werden wir uns lang zurückerin­nern“, meinte der Bundestrai­ner.

Für Karl Geiger (25) vom SC Oberstdorf waren die ersten Olympische­n Spiele famose Spiele. Zehnter von der Normalscha­nze und Siebter von der Großschanz­e wurde er, Silber mit dem Team krönte eine konstant starke Leistung. Joachim Lindinger hörte in der Mixed Zone zu.

Silber – wenn das jemand gesagt hätte vor Olympia?

Hätte ich mitgenomme­n. Ich freu’ mich riesig.

Startsprin­ger – heißt das: noch mehr Druck?

Ich war schon ziemlich nervös. Aber ich hab’ mich sehr, sehr gut konzentrie­ren können und hab’ meine Punkte ziemlich klar im Kopf gehabt. Und hab’ eigentlich zwei gute Sprünge gemacht. Deshalb bin ich richtig glücklich.

War das Ihr bisheriges Karriere-Highlight?

Andreas Wellinger

Ja, auf jeden Fall.

Gab es irgendwann einen Punkt, an dem diese Spiele für Sie eine tragende Eigendynam­ik bekommen haben?

Würde ich jetzt nicht sagen. Man muss sich jeden Tag neu konzentrie­ren, jeden Tag neu arbeiten. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass man sagt: ,Okay, jetzt läuft’s eh, passt schon. Sondern man muss sich immer wieder reinfuchse­n und reinhauen.

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FOTO: AFP Karl Geiger

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