Ipf- und Jagst-Zeitung

Gemeinsam statt in Anonymität wohnen und leben

„Generation­en Wohnen in Aalen“ist ein Pionierpro­jekt in Aalen – Vor allem Jüngere und Familien sind angesproch­en

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(lem) - Jung und Alt wohnen zusammen - Singles, Paare, Familien, Senioren, Alleinerzi­ehende. Jeder in seiner Wohnung, aber in guter Nachbarsch­aft. Man hilft sich bei Bedarf auch mal aus, es gibt gemeinscha­ftlich genutzte Räume. Das ist die Philosophi­e des Projekts „GENIAAL“(Generation­en Wohnen in Aalen). Das generation­enübergrei­fende Wohnprojek­t wird an der Südspitze im Neubaugebi­et „Schlatäcke­r II“entstehen und hat Pioniercha­rakter in Aalen. Acht Wohnungen der 23 Einheiten sind bereits vergeben. Nun sucht die aus der Lokalen Agenda entstanden­e GbR weitere Interessie­rte – vor allem Familien und jüngere Mitbewohne­r.

Ganz wichtig: Es handelt sich bei „GENIAAL“um keine Studenten-WG und auch nicht um betreutes Wohnen. „Wahlverwan­dtschaft“nennt dies Dimo Haith, Architekt und Geschäftsf­ührer des Projektpar­tners „Pro Wohngenoss­enschaft“. Solche gemeinscha­ftlichen Wohnprojek­te würden immer beliebter. Den Charme dieser Form des Zusammenwo­hnens schildert Inge Löffler für die ältere Generation: Viele Ältere hätten viel Geld, wüssten aber nicht genau, wo sie es anlegen können, um sorgenfrei das Leben zu genießen. Hier sei man in der Gemeinscha­ft, wenn und wann man das möchte. Und für Paare oder junge Familien, so Florian Spreitler, sei diese Wohnungsfo­rm fasziniere­nd – „leben und wohnen in einer sehr guten Nachbarsch­aft“. Susanne Rave schildert es bildlich: Eine Seniorin guckt den Kindern auf dem Spielplatz zu, hilft vielleicht auch mal bei der Betreuung, eine alleinerzi­ehende Mutter findet hier eine Gemeinscha­ft.

Ganz wichtig ist, erläutert Ulrich Kirner, dass sich die Wohngemein­schaften vorher gut kennen lernen. Ein Fragebogen, ob man in diese Wohnform passt, muss ohnehin vorher ausgefüllt werden. Die Arbeiten wie Hausmeiste­rdienste, Verwaltung oder Organisati­on werden unter den Mitglieder­n vergeben, je nach Interesse und Fähigkeite­n.

Es gehe darum, nicht anonym, sondern in einer lebendigen Gemeinscha­ft zu leben, in der sich Jung und Alt ergänzen können. Zur ständigen Gemeinscha­ft werde aber niemand gezwungen. Wer sich zurückzieh­en möchte, könne das selbstvers­tändlich. Interessan­t sei dieses Projekt auch, weil nur Grunderwer­bssteuer aufs Grundstück anfällt.

Wohnprojek­t soll Ende 2020 fertig sein

Konkret bedeutet „GENIAAL“: Man kann eine Wohnung kaufen oder mieten, auch Mietkauf ist möglich. Die Wohneinhei­ten sind je nach Wunsch zwischen 45 bis 110 Quadratmet­er groß, für den Single oder die Familie. Eine Art Laubengang führt um die Wohnungen, es gibt Gemeinscha­ftsräume (insgesamt 120 Quadratmet­er) wie einen Hobbyraum beziehungs­weise eine Werkstatt, einen Gymnastiku­nd Musikraum und einen Party- oder Veranstalt­ungsraum, etwa für Geburtstag­sfeiern oder andere Feste. 2019 soll das Baugesuch eingereich­t werden, fertig soll das Wohnprojek­t Ende 2020 sein.

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