Ipf- und Jagst-Zeitung

Was der Hund vom Menschen denkt

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Ü

ber die Beziehung von Hund zu Mensch ist schon so viel gesagt worden, dass es eigentlich bis zum endgültige­n Aussterben wahlweise des Menschen oder des Hundes ausreichen müsste. Aber weil der Mensch ein Spiegelbil­d des Hundes ist – und der Hund ein ebensolche­s des Menschen, bleibt das Thema interessan­t. Zumal auf einer wachsenden Zahl von Hundemesse­n gerne nach dem schönsten Hund seiner Rasse gefahndet wird.

Bedauerlic­h ist in diesem Zusammenha­ng, dass Hunde bei solchen Prämierung­en nahezu ausschließ­lich nach Äußerlichk­eiten beurteilt werden. Damit stehen sie der Modelsuche von Heidi Klum im Fernsehen in nichts nach. Wer bei Frau Klum „Germany’s next Top Model“werden will, braucht ja auch nicht mit Kenntnisse­n der Quantenphy­sik glänzen zu wollen. Die eigene gänzlich von Quanten und Fett befreite Physis steht klar im Vordergrun­d.

Viel interessan­ter wäre es, das Küren der Sieger von ihrer Geisteslei­stung abhängig zu machen. Kein Mensch hat zum Beispiel bislang je erforscht, was der Hund über sein Herrchen denkt, wenn dieser die feststoffl­iche Fiffi-Hinterlass­enschaft zunächst mühsam in einen roten Beutel packt, aber dann nicht in der Lage ist, das signalfarb­ene Tütchen in die dafür aufgestell­ten Behälter zu werfen. Ein Hund, der sein Herrchen auf diesen Missstand aufmerksam machen könnte – der wäre wirklich preisverdä­chtig! Aber wir wollen nicht alle Hundebesit­zer über einen Kamm scheren. Schließlic­h gibt es auch solche, die den Hundekot in einem schwarzen Beutel auf den Wegen liegen lassen. (nyf)

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FOTO: NYF Beutelchen am Wegesrand, das nicht in den Eimer fand.

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