Was der Hund vom Menschen denkt
Ü
ber die Beziehung von Hund zu Mensch ist schon so viel gesagt worden, dass es eigentlich bis zum endgültigen Aussterben wahlweise des Menschen oder des Hundes ausreichen müsste. Aber weil der Mensch ein Spiegelbild des Hundes ist – und der Hund ein ebensolches des Menschen, bleibt das Thema interessant. Zumal auf einer wachsenden Zahl von Hundemessen gerne nach dem schönsten Hund seiner Rasse gefahndet wird.
Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, dass Hunde bei solchen Prämierungen nahezu ausschließlich nach Äußerlichkeiten beurteilt werden. Damit stehen sie der Modelsuche von Heidi Klum im Fernsehen in nichts nach. Wer bei Frau Klum „Germany’s next Top Model“werden will, braucht ja auch nicht mit Kenntnissen der Quantenphysik glänzen zu wollen. Die eigene gänzlich von Quanten und Fett befreite Physis steht klar im Vordergrund.
Viel interessanter wäre es, das Küren der Sieger von ihrer Geistesleistung abhängig zu machen. Kein Mensch hat zum Beispiel bislang je erforscht, was der Hund über sein Herrchen denkt, wenn dieser die feststoffliche Fiffi-Hinterlassenschaft zunächst mühsam in einen roten Beutel packt, aber dann nicht in der Lage ist, das signalfarbene Tütchen in die dafür aufgestellten Behälter zu werfen. Ein Hund, der sein Herrchen auf diesen Missstand aufmerksam machen könnte – der wäre wirklich preisverdächtig! Aber wir wollen nicht alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren. Schließlich gibt es auch solche, die den Hundekot in einem schwarzen Beutel auf den Wegen liegen lassen. (nyf)