Per Mausklick zum Opel
Der Rüsselsheimer Autobauer intensiviert seine Marketingkooperation mit dem Onlinehändler Amazon
- Ein paar Klicks – und schon kann man stolzer Besitzer eines Opels sein. Wer Adam im Suchfeld beim deutschen Portal des weltgrößten Onlinehändlers Amazon eingibt, erhält als ersten Eintrag in besonderem Layout das Angebot für eine spezielle Version des Modells Adam. Der Rüsselsheimer Autobauer hat in diesen Tagen seine Kooperation mit dem Handelsunternehmen intensiviert. Seit Kurzem gibt es die zwei Opel-Modelle Adam und Crossland X bei Amazon zu bestellen. Streng genommen ist es aber kein Autokauf, den man auf der Onlineplattform mit Maus und Tastatur tätigt, sondern Autoleasing. Die Reservierung eines solchen Autos kostet 150 Euro – der Preis wird beim späteren Kauf aber verrechnet. Die Leasingraten belaufen sich dann auf 99 Euro pro Monat für den Adam und 179 Euro für den Crossland X.
Und streng genommen schließt der Kunde im Internet auch keinen Leasingvertrag ab – den muss man dann nämlich erst in einem Autohaus im wirklichen Leben unterschreiben. Der Autobauer verspricht dann aber, dass die Autos spätestens innerhalb von drei Wochen geliefert werden. Auch hier übrigens nicht durch den Postboten oder einen Zustellservice, sondern durch das ziemlich gewöhnliche Autohaus.
Ungewöhnliche Marketingaktionen wie diese gehören offenbar zur neuen Strategie, um Opel vor allem bei junger Kundschaft wieder beliebt zu machen. Seit Jahren steigen bei Opel nicht die Autoabsätze, sondern es häufen sich die Verluste. Seit 1999 hat Opel keine Gewinne mehr eingefahren. Deswegen hatte die ehemalige Opel-Mutter in den USA, General Motors, vor einem halben Jahr die unliebsame Tochter an den französischen PSA-Konzern verkauft, der unter anderem die Marken Peugeot und Citroen produziert.
Der neue Besitzer hat vor rund drei Monaten einen Sanierungsplan aufgelegt, der Opel wieder auf die Spur bringen soll. Beim Umbau des Konzerns steht mittlerweile jeder Fabrikationsort auf dem Prüfstand. Die Unternehmensführung verhandelt gerade mit den Gewerkschaften, wie das Unternehmen die Kosten senken kann, um wieder Anschluss an die Konkurrenz zu finden.