Ministerin lobt Innovationskraft
Nicole Hoffmeister-Kraut besucht die Varta Microbattery GmbH – Große Delegation
- „Es ist spannend, was hier passiert“, sagte Nicole Hoffmeister-Kraut. Am Freitagnachmittag hat die Landeswirtschaftsministerin in Begleitung einer großen Delegation die Varta Microbattery GmbH besucht. Für sie ist die Firma ein gutes Beispiel dafür, wie die baden-württembergische Wirtschaft die Digitalisierung nutzt, um ihre Spitzenstellung auszubauen. Vorstandsvorsitzender Herbert Schein demonstierte, wie bei dem Ellwanger Batteriehersteller aus Forschung Innovationen entstehen und bis zur Massenproduktion geführt werden. Schein: „Das ist unsere DNA.“
Ein Konferenzraum im ersten Stock, eine der Wände ist aus milchigem Glas. Auf Knopfdruck gibt sie den Blick frei auf eine große, hochautomatisierte Fertigungshalle. Rund vier Millionen Hörgerätebatterien gehen hier vom Band – täglich. Es ist eines der erfolgreichen Beispiele, die Schein der 46-jährigen Christdemokratin nennt und die zeigen sollen: Forschungsgelder, die die Firma Varta Microbattery aus Stuttgart erhält, sind gut angelegt, die daraus entstehenden Projekte sind innovativ und werden bis zur Massenproduktion geführt. Bei den Hörgerätebatterien etwa, die in Ellwangen einen Schwerpunkt bilden, habe das Unternehmen eine marktführende Stellung und wolle diese noch ausweiten.
„Dies ist ein Bereich mit Zukunftspotenzial“, kommentierte Hoffmeister-Kraut. Mit ihrer Anlage zur Batterieproduktion setze Varta Microbattery Standards. Sie habe die Industrie 4.0 weiterentwickelt, auch dank der Forschungskooperationen.
Kleine Tausendsassas schaffen Arbeitsplätze
Die höchsten Wachstumschancen gebe es bei den Lithium-Ionen-Batterien, fuhr Schein fort. In zahllosen schnurlosen Elektrogeräten, vom Headset bis zum Staubsauger-Roboter, würden sie künftig gebraucht. „Für diese Applikation bauen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren die Produktion auf“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die gute Nachricht für Arbeitnehmer: Es seien in Ellwangen bereits „massiv Arbeitskräfte aufgebaut“worden, und Varta Microbattery wolle weiter einstellen. Die gesamte Zellen-Produktion sei in Deutschland.
Die Ministerin freute sich über diesen Beweis, dass die sogenannte Industrie 4.0, anders als ihr Ruf, auch einmal Arbeitskräfte zurück nach Deutschland bringe. „Die Entwicklung schreitet voran, und das soll sie möglichst bei uns und nicht woanders“, sagte die promovierte Betriebswirtin. Für Baden-Württemberg sei es „von zentraler Bedeutung, die Digitalisierung zu nutzen, um unsere Spitzenstellung weiter auszubauen und langfristig zu sichern“. So sei es etwa ein Vorteil der digitalen Welt, dass sie den Zugang zu Wissen erleichtere. Das fand Schein auch, allerdings gab er zu bedenken: „Wir müssen bei den Innovationen immer einen Schritt voraus sein gegenüber den asiatischen Mitbewerbern.“
Zu Beginn der Betriebsführung hatte Landrat Klaus Pavel daran erinnert, dass die Firma Varta Storage eine Batterie für die nächste Mission der Raumstation ISS liefere und daraus abgeleitet: „Wir sind stolz, dass wir Varta haben.“
Der Firmenbesuch beendete eine der sogenannten Kreisbereisungen, die Nicole Hoffmeister-Kraut regelmäßig vornimmt und die sie am Freitag in den Ostalbkreis geführt hatte. Aus privaten Gründen nahm sie an einem abschließenden Wirtschaftsempfang im IHK-Bildungshaus Aalen nicht mehr teil.
hat Nicole Hoffmeister-Kraut am Vormittag in Schwäbisch Gmünd den Startschuss zum ersten „Popup Labor BW“gegeben. Die achttägige Veranstaltung in der „eule Gmünder Wissenswerkstatt“richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen. In zahlreichen Veranstaltungen erhalten sie Impulse, wie sie mit neuen Technologien, Verbrauchertrends oder der digitalen Transformation umgehen können. Es folgte ein wohnungspolitisches Gespräch beim Jobcenter in Schwäbisch Gmünd.