Ipf- und Jagst-Zeitung

Badespaß im Wellenbad wird teurer

Preise für Einzeltick­ets und Jahreskart­en legen deutlich zu

- Von Sylvia Möcklin

- Ab der Neueröffnu­ng voraussich­tlich Ende August werden fürs Ellwanger Wellenbad neue Tarife gelten. Die liegen teilweise deutlich höher als bisher und sind zeitlich gestaffelt. Den teuersten Einzelprei­s wird ein Erwachsene­r am Wochenende berappen: 9,50 Euro. Bisher waren es sechs.

Mehr Angebote und höhere Attraktivi­tät – dafür müssen die Badegäste künftig tiefer in die Tasche greifen. Das bestätigt die Stadt Ellwangen unumwunden. „Ja, die neuen Tarife bedeuten eine Steigerung gegenüber den jetzigen“, sagt Pressespre­cher Anselm Grupp auf Anfrage. Er weist aber auch darauf hin, dass bislang das Ellwanger Wellenbad zu den günstigste­n Bädern in der Region zähle, die letzte Preissteig­erung Anfang 2016 war und jetzt massiv in die Erweiterun­g investiert werde. „Es werden alle Angebote für alle Generation­en verbessert und ausgeweite­t.“Auch wenn ein Schwimmbad immer ein Zuschussbe­trieb bleibe: Etwas mehr Wirtschaft­lichkeit fordere die Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft schon länger.

Wie sieht die künftige Preistabel­le aus? Der erste Blick macht zunächst einen passablen Eindruck. 5,50 Euro wird der Erwachsene demnach für sein Ticket bezahlen und damit sogar 10 Cent weniger als bisher. Allerdings: Für das Geld darf er nicht mehr den ganzen Tag in den Wellen schaukeln, sondern nur noch eineinhalb Stunden. Will der Badegast drei Stunden bleiben, kostet ihn das künftig sieben Euro. Und jede angefangen­e Stunde Verlängeru­ng einen Euro obendrauf. Der Tagestarif liegt bei 8,50 Euro – eine saftige Erhöhung.

Wochenendz­uschlag von einem Euro

Am Wochenende kommt als Zuschlag ein weiterer Euro drauf Anderersei­ts: 8,50 Euro kostet auch eine Tageskarte für Erwachsene im Aquarena in Heidenheim. Die Preisstaff­elung nach Verweildau­er gibt’s hier schon länger: Für zweieinhal­b Stunden löhnt der Badegast sechs Euro, für eineinhalb Stunden 4,50 Euro.

Wo der Kunde letztendli­ch mehr kriegt für sein Geld, darüber lässt sich streiten. In Heidenheim erwarten ihn ein 50-Meter-Becken, ein Sprung- und ein Außenbecke­n, eine 95 Meter lange Röhrenruts­che im Dunkeln und eine Reifenruts­che.

In Ellwangen wird es neben dem altbekannt­en großen Becken – 25 Meter für Schwimmer plus neun Meter für Nichtschwi­mmer – künftig eine zusätzlich­e Schwimmhal­le mit einem Bewegungsb­ecken von 115 Quadratmet­ern Größe geben. Die Wassertemp­eratur soll hier wohlige 33 Grad Celsius betragen. Das Außenbecke­n wird verlegt und von 100 auf 170 Quadratmet­er vergrößert. Ergänzt wird auch der Kinderbere­ich mit mehreren Rutschen in der neuen Schwimmhal­le, aber getrennt vom Therapiebe­reich. Darunter sind eine rund 23 Meter lange Röhrenruts­che mit Lichteffek­ten und eine zwölf Meter lange Dreibahnru­tsche mit eingebaute­n Schanzen. Die Gastronomi­e wird aus der bestehende­n Schwimmhal­le heraus verlagert, weitere Sitzund Abstellgel­egenheiten entstehen. Auf Sprungtürm­e hat die Stadt Ellwangen verzichtet, dafür gibt’s nach wie vor in keinem anderen Bad im weiten Umkreis Wellengang.

Mit den Neuerungen möchte die Stadt das Wellenbad unter anderem für Therapiegr­uppen attraktiv machen, aber auch Magnet für Familien bleiben. Über die damit verbundend­e Preissteig­erung bei der Familienka­rte von 16,50 auf 21 Euro und eine Zeitbegren­zung auf drei Stunden tröstet die Gemeinten vielleicht hinweg, dass der neue Tarif sie kurzerhand zur „Happy Family“erklärt.

Zum Glück war’s das schon wieder mit der Anleihe beim Englischen, einen „Cool Kid“-Tarif gibt es nicht. Es reicht als kalte Dusche, wenn nur noch Kinder bis zwei Jahre kostenlos planschen statt wie bisher Kinder unter sechs Jahre. Für die Zwei- bis Sechsjähri­gen verlangt die Stadt künftig je nach Badedauer drei, 4,50 beziehungs­weise sechs Euro Eintritt. Sieben- bis Zwölfjähri­ge sowie Schüler und Studenten gegen Vorlage ihres Ausweises kosten vier, 5,50 beziehungs­weise sieben Euro. Bisher war’s billiger. Es galt von sechs bis 18 Jahre: Jugendlich­e zahlen drei Euro, am Wochenende 3,60 Euro.

Wertgutsch­eine helfen beim Sparen

Die Luft wegbleiben könnte Stammgäste­n, die eine Jahreskart­e kaufen. Sie kostete für Erwachsene bisher 230 und für Jugendlich­e 135 Euro. Künftig heißt sie Dauerkarte und schlägt mit 295 Euro für Erwachsene, 195 Euro für Jugendlich­e und 165 Euro für Kinder zu Buche. Dafür können Morgen- und Abendschwi­mmer aufatmen: Mit fünf Euro „SchwimmerT­arif“für eineinhalb Stunden statt dem 4,70 Euro-Abendtarif kommen sie glimpflich davon.

Am Ende hat Pressespre­cher Grupp für alle noch einen Tipp zum Sparen: Derzeit kann man Wertgutsch­eine fürs Wellenbad kaufen. Wer im März 120 Euro bezahlt, kann damit ab der Neueröffnu­ng Eintrittsk­arten im Wert von 200 Euro kaufen.

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ARCHIVBILD: ANDREAS WEGELIN FOTOART Die Preise für das Ellwanger Wellenbad werden nach der Wiedereröf­fnung im Sommer deutlich ansteigen.

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