Glasfaseranschluss für alle in Stödtlen
Gemeinderat setzt die Hausanschlusskosten fest – Breitbandausbau verzögert sich etwas
(afi) - Der Breitbandausbau beschäftigt die Gemeinde Stödtlen schon längere Zeit. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung sind die Preise für die Haushaltsanschlüsse festgelegt worden. Auch Sonderfälle wurden mit ins Kalkül gezogen.
Bürgermeister Ralf Leinberger bezeichnete die derzeitige Situation als schwer durchschaubar. Zumal die Gemeinde Stödtlen in Sachen Breitbandversorgung eine Vorreiterrolle einnehme. Es sei schwer, in dieser Sache den richtigen Weg zu gehen oder die richtigen Preise festzulegen, weil es praktisch keine anderweitigen Erfahrungen gebe.
Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 17. November 2016 die Kosten für die Glasfaserhausanschlüsse im Breitbandausbau Nord festgelegt. Diese betragen für die Leitungsstrecke 45 Euro pro laufender Meter bei unbefestigtem Gelände, 90 Euro pro Quadratmeter bei befestigtem Gelände und 700 Euro für die Hauseinführung einschließlich Abdichtung und Montage der Netzabschlussdose.
Somit kann man in Stödtlen für 700 Euro einen Glasfaser-Hausanschluss bekommen. „Mit diesem Preis liegen wir günstig“, sagte Bürgermeister Ralf Leinberger und empfahl allen, den Anschluss machen zu lassen. Handelt es sich um ein Mehrfamilienhaushaus, wird eine so genannte Spleißbox benötigt, die mit zusätzlich 200 Euro zu Buche schlägt.
Die Firma Komm.Pakt.Net empfiehlt einen Preis von 1971 Euro zuzüglich der Leitungskosten für einen Hausanschluss. Die Räte blieben aber dabei und stimmten für den für Stödtlen kalkulierten billigeren Preis von 700 Euro. „Wir sind eine bürgerfreundliche Gemeinde und wollen allen einen moderaten Preis für den Glasfaseranschluss bieten“, waren sich Leinberger und der gesamte Gemeinderat einig.
Aber es gibt in Stödtlen Bürger, die gar keinen Anschluss wollen, so zum Beispiel wenn eine Scheune oder noch gar kein Haus auf dem Grundstück steht. Auch für die galt es ein Prozedere zu beschließen, um bei späterem Bedarf eine saubere Abrechnung gewährleisten zu können.
Es wurde beschlossen, dass die Gemeinde grundsätzlich immer bis zum Grundstück eine Leitung legt. Sollte später ein Anschluss gewünscht werden, muss der Grundstückseigentümer die vollen Kosten übernehmen. Dass diese erheblich teurer sind, wurde von Bürgermeister Leinberger herausgehoben. Die Gemeinde Stödtlen kommt Hauseigentümern entgegen, die zum Beispiel beim Neubau bereits eine Hauseinführung vorgesehen haben oder diese Arbeiten an einem bestehenden Gebäude selber übernehmen. In so einem Fall reduzieren sich die Hausanschlusskosten von 700 auf 350 Euro.
Die Gemeinderäte billigten diese Vorgehensweise und die vereinbarten Preise von 700 Euro für den Hausanschluss und 200 Euro Zusatzkosten für eine Spleißbox in einem Mehrfamilienhaus einstimmig. Einziger Wermutstropfen ist, dass das Projekt nicht wie vorgesehen bis Juni abgeschlossen werden kann. Es gibt Verzögerungen, die Bürgermeister Ralf Leinberger damit begründete, dass oftmals das Material fehle. Er ist aber zuversichtlich, dass bis August alles über die Bühne gegangen sein wird.