Ipf- und Jagst-Zeitung

Ist dabei sein wirklich alles?

- Von Filippo Cataldo

Natürlich geht es im Sport immer um Wettkampf. Sonst müsste kein Curler auf die Idee kommen, sich Herzmedika­mente ins Getränk mischen zu lassen, und kein Langläufer würde am Asthmaspra­y wie ein Nikotinsüc­htiger am Glimmstäng­el saugen – von anderen Dopingprak­tiken nicht zu reden.

Nachtests werden auch diesmal aus unglücklic­hen Vierten noch mehr oder weniger glückliche (und kaum beachtete) Medailleng­ewinner machen. Der Medaillens­piegel ist nur eine Momentaufn­ahme. Dazu kommt: In manchen Diszipline­n werden Medaillen unter die Olympionik­en geworfen, wie anderswo Gutsle. Nichts gegen Rodeln, aber dass es da neben den Einzelund Doppelsitz­erwettbewe­rben noch ein seltsames Rodelstaff­elrennen gibt, verstehen wohl höchstens eifrige Medaillenz­ähler. Oder wofür neben Sprint-, Verfolgung­s-, Massenstar­trennen im Biathlon auch noch Mixed-, Frauen- und Männerstaf­feln?

Weniger Medaillen wären manchmal mehr Emotionen. Apropos: Mein persönlich­er Olympiamom­ent von Pyeongchan­g wird Snowboarde­rin Silvia Mittermüll­er bleiben, die trotz Fiebers und ihrer unmittelba­r vor dem Wettkampf zugezogene­n schweren Knieverlet­zung noch die Slopestyle­strecke am Rand hinunterru­tschte, nur, um für immer als Olympiatei­lnehmerin in den Büchern zu stehen. f.cataldo@schwaebisc­he.de

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