Ist dabei sein wirklich alles?
Natürlich geht es im Sport immer um Wettkampf. Sonst müsste kein Curler auf die Idee kommen, sich Herzmedikamente ins Getränk mischen zu lassen, und kein Langläufer würde am Asthmaspray wie ein Nikotinsüchtiger am Glimmstängel saugen – von anderen Dopingpraktiken nicht zu reden.
Nachtests werden auch diesmal aus unglücklichen Vierten noch mehr oder weniger glückliche (und kaum beachtete) Medaillengewinner machen. Der Medaillenspiegel ist nur eine Momentaufnahme. Dazu kommt: In manchen Disziplinen werden Medaillen unter die Olympioniken geworfen, wie anderswo Gutsle. Nichts gegen Rodeln, aber dass es da neben den Einzelund Doppelsitzerwettbewerben noch ein seltsames Rodelstaffelrennen gibt, verstehen wohl höchstens eifrige Medaillenzähler. Oder wofür neben Sprint-, Verfolgungs-, Massenstartrennen im Biathlon auch noch Mixed-, Frauen- und Männerstaffeln?
Weniger Medaillen wären manchmal mehr Emotionen. Apropos: Mein persönlicher Olympiamoment von Pyeongchang wird Snowboarderin Silvia Mittermüller bleiben, die trotz Fiebers und ihrer unmittelbar vor dem Wettkampf zugezogenen schweren Knieverletzung noch die Slopestylestrecke am Rand hinunterrutschte, nur, um für immer als Olympiateilnehmerin in den Büchern zu stehen. f.cataldo@schwaebische.de