Nix kritisiert Stadt Konstanz im Streit um Theatertage
Intendant bekräftigt Aus für Veranstaltung – Kein Kompromiss erzielt
(dpa) - Im Streit um die Baden-Württembergischen Theatertage in Konstanz hat Theater-Intendant Christoph Nix den Umgang der Stadt mit der Kultur kritisiert. Das Theater habe sich in der Debatte um die Veranstaltung offen und kompromissbereit gezeigt, sagte Nix am Dienstag. Dass ein geplanter Kompromiss dennoch nicht zustande gekommen sei, sei eine „Verfehlung der Politik“. Damit seien auch die Theatertage endgültig vom Tisch. Die Stadt Konstanz war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Das Theater hatte die Ausrichtung der für 2019 geplanten Theatertage Anfang Februar abgesagt. Zuvor hatte der Gemeinderat den Vertrag mit Nix nicht – wie vom Theater gewünscht – um ein Jahr verlängert. Das Schauspielhaus entschied sich daraufhin, mit dem „Theaterschiff“nur noch eines von zwei Großprojekten in der verbleibenden Amtszeit bis 2020 umzusetzen. Die Stadt hatte sich überrascht von dieser Entscheidung gezeigt. Konstanz hatte dem Baden-Württembergischen Landesverband dem Deutschen Bühnenvereins die Ausrichtung der Theatertage bereits zugesagt. Theater-Intendant Nix sagt, das sei an ihm vorbei geschehen.
Zuletzt hatten sich beide Seiten noch um einen Kompromiss bemüht. So sollte der Vertrag von Nix um ein halbes Jahr verlängert werden, wodurch beide geplanten Großprojekte hätten gestemmt werden können. Dieser Vorschlag sei von Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) mit aufgebracht worden, sagte Nix. Der Gemeinderat lehnte den Kompromiss in einer nichtöffentlichen Sitzung in der vergangenen Woche jedoch mit knappem Ergebnis ab.
Er sei von der Abstimmung sehr überrascht worden, sagte Nix. Für die Zukunft wünsche er sich eine ehrlichere Kommunikation vonseiten der Stadt. „Wir werden versuchen, uns die Laune nicht verderben zu lassen und in den kommenden zwei Jahren noch ein gutes Theater zu machen.“
Die Baden-Württembergischen Theatertage gehen seit 1977 alle zwei Jahre an wechselnden Austragungsorten über die Bühne.