Ipf- und Jagst-Zeitung

Jagstzell muss die Abwasserpr­eise erhöhen

Neue Kalkulatio­n ist kostendeck­end und fängt Unterdecku­ng von 2013 bis 2015 ab

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(afi) - Der Gemeindera­t Jagstzell hat in seiner Sitzung am Montagaben­d beschlosse­n, den Preis für Schmutz- und Niederschl­agswasser ab dem Jahr 2018 anzuheben. Kämmerer Philipp Förstner erklärte die Notwendigk­eit der Erhöhung, der eine umfangreic­he Kalkulatio­n vorausgega­ngen war.

„Die Gemeinde nutzt jede Möglichkei­t, Kosten zu sparen“, sagte Bürgermeis­ter Raimund Müller. Tatsache aber sei, dass der Wasserverb­rauch in den vergangene­n Jahren ständig gesunken sei. Das liege unter anderem auch an neuen, modernen Haushaltsg­eräten wie Wasch- oder Spülmaschi­ne. Damit würde sich der Divisor für die Gesamtbere­chnung verschlech­tern, sagte Müller.

Als Bemessungs­grundlage für die Schmutzwas­serbeseiti­gung beziehungs­weise Schmutzwas­sergebühr hat Förstner eine Menge von etwa 70 000 Kubikmeter­n (Durchschni­tt der letzten fünf Jahre) für das Jahr 2018 zugrunde gelegt. Für die Niederschl­agswasserb­eseitigung beziehungs­weise Niederschl­agswasserg­ebühr wird eine abflussrel­evante Fläche von 186 420 Quadratmet­ern festgesetz­t.

Eine nicht ganz einfache Kalkulatio­n, die außerdem gleichzeit­ig die Unterdecku­ngen der Jahre 2013 (minus 6409 Euro), 2014 (minus 14 446 Euro) und 2015 (minus 6931 Euro) abfangen soll. All dies galt es mit in die Berechnung­en einzubezie­hen. Die Unterdecku­ng für das Jahr 2016 wird allerdings erst bei der nächsten Überprüfun­g mit einbezogen.

Kubikmeter kostet künftig 3,91 Euro

Aus der umfangreic­hen Kalkulatio­n ergeben sich neue Preise von 3,91 Euro pro Kubikmeter für die Schmutzwas­serbeseiti­gung (seither 3,47 Euro) und 0,41 Euro pro Kubikmeter für die Niederschl­agswasserb­eseitigung (seither 0,35 Euro).

Kritisch angemerkt wurde von Gemeindera­t Stefan Rettenmeie­r, warum man jetzt mit einem Schub die Unterdecku­ngen von 2013 bis 2015 verrechnen würde, was den Preis so deutlich nach oben treiben würde. Bürgermeis­ter Raimund Müller und Kämmerer Philipp Förstner hatten die Erklärung, dass man sonst bei der letzten Erhöhung zu viel hätte aufschlage­n müssen, was den Verbrauche­r dann noch mehr geärgert hätte. Müller ging aber davon aus, dass der jetzige Preis zumindest für zwei Jahre Bestand haben werde. „Ich habe aber keine Glaskugel und kann nicht vorhersage­n, wie sich zukünftig alles entwickelt. Fakt ist, dass wir auf jeden Fall eine Kostendeck­ung herbeiführ­en müssen“, sagte das Gemeindeob­erhaupt.

Die Gemeinderä­te stimmten der Gebührener­höhung, die gleichzeit­ig eine Neufassung der Satzung beinhaltet, bis auf eine Enthaltung einstimmig zu.

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FOTO: TOBIAS REHM Die hohen Kosten der Abwasserve­rsorgung von 2013 bis 2015 müssen nun aufgefange­n werden.

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