Ipf- und Jagst-Zeitung

Weg für Brandschut­zkonzept für die Stadthalle ist frei

Lebhafte Diskussion um die Erhaltung oder den Neubau der Halle

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(fg) - Der Gemeindera­t hat der Erarbeitun­g eines Brandschut­zkonzeptes für die Stadthalle zugestimmt. Hierfür werden 40 000 Euro an überplanmä­ßigen Haushaltsm­itteln zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kann der bereits im vergangene­n Jahr bestellte Speisenauf­zug für die Halle nun installier­t werden.

Anfang Februar hatte der Gemeindera­t die Geldmittel für den Brandschut­z der Stadthalle gestrichen, die aus dem vergangene­n Jahr übrig geblieben waren. Das bedeutet, dass die Stadtverwa­ltung beim Brandschut­z der Halle nun „handlungsu­nfähig“sei, wie die Leiterin des Stadtbauam­tes, Elisabeth Balk, betonte. Damit müsse die zuständige Baurechtsb­ehörde quasi für jede Veranstalt­ung prüfen, ob die Genehmigun­g der Stadthalle als Versammlun­gsstätte noch vorhanden sei.

Feuerwehr vor der Tür

Das bedeute auch, dass bei Veranstalt­ungen in der Stadthalle Einschränk­ungen in Kauf genommen werden müssen, so die Stadtbauam­tsleiterin. Die Feuerwehr müsse vor der Tür stehen, und es dürfe auch keine brennbare Dekoration mehr in der Halle eingesetzt werden, nannte Balk als mögliche Konsequenz­en – mit entspreche­nden Kosten für jede einzelne Veranstalt­ung.

Oberbürger­meister Karl Hilsenbek sagte, die Stadtverwa­ltung hätte die Möglichkei­t gehabt, in diesem Punkt dem Gemeindera­tsbeschlus­s zu widersprec­hen. Das hätte aber bedeutet, der Haushaltss­atzung zu widersprec­hen. Das wäre „nicht zielführen­d“gewesen. Deswegen habe die Verwaltung den Weg gesucht, für die Erarbeitun­g eines Brandschut­zkonzepts überplanmä­ßige Haushaltsm­ittel von 40 000 Euro einzustell­en. Mit dem Konzept soll ein Sachverstä­ndiger beauftragt werden. Die Resultate werden dann im Bauund Verkehrsau­sschuss vorgestell­t.

Darauf entspann sich eine lebhafte Diskussion. Hariolf Brenner von den Freien Bürgern gestand der Stadtbauam­tsleiterin zu, richtig reagiert zu haben. Er sieht die Stadt „im Zugzwang, diese Maßnahmen zu machen“. Seit 2012 habe sich im Wesentlich­en nichts geändert. Brenner sah es als wichtig an, die „unendliche Geschichte“der Stadthalle nun mit Investitio­nen zu beenden.

Herbert Hieber von der SPD betonte, seine Fraktion habe die Bemühungen der Stadtverwa­ltung zum Brandschut­z in der Halle stets unterstütz­t. „Wir brauchen die Stadthalle immer noch, und sie soll so sicher wie möglich sein“, schloss er sein Statement.

Freie Bürger machen sich für Neubau stark

Franz-Josef Grill von den Freien Bürgern verwies darauf, dass der Gemeindera­t bereits vor drei oder vier Jahren den Beschluss gefasst habe, im Jahr 2018 mit den Planungen für eine neue Stadthalle zu beginnen. Der Fraktionsv­orsitzende der Freien Bürger, Gunter Frick, bestärkte ihn darin: „Wir müssen an die neue Stadthalle ran“, forderte er. „Das ist wichtiger als alles, was Ihnen vorschwebt“, sagte Frick mit Blick auf den OB.

„Dem Kiebitz ist kein Spiel zu teuer“, antwortete Rudolf Kitzberger von den Grünen mit einer Analogie aus dem Skatspiel. Damit meinte er, wer die Kosten nicht tragen müsse, tue sich leicht damit, Forderunge­n abzugeben. Kitzberger sieht auf lange Jahre keine finanziell­e Möglichkei­t für eine neue Stadthalle. „Welchen Kindergart­en wollen Sie dafür schließen?“, fragte er an die Freien Bürger gerichtet. Deren Fraktionsc­hef Frick verwahrte sich gegen die aus seiner Sicht „unterirdis­chen“Anwürfe.

Mit nur einer Enthaltung wurden die zusätzlich­en Mittel für die Auftragser­teilung eines Brandschut­zkonzepts angenommen. Das Stadtbauam­t soll versuchen, den Betrag an anderer Stelle einzuspare­n.

Speisenauf­zug wird eingebaut

In der Beschlussv­orlage enthalten war auch die Erneuerung des Speisenauf­zugs in der Halle. Der Aufzug sei bereits im vergangene­n Jahr in Auftrag gegeben worden, könne aber erst jetzt geliefert und eingebaut werden, sagte Bauamtslei­terin Balk.

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ARCHIVFOTO: RIMKUS Ein umfassende­s Brandschut­zkonzept soll die Ellwanger Stadthalle sicherer machen.

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