Ipf- und Jagst-Zeitung

Ellwangen schiebt große Bugwelle vor sich her

Gemeindera­t billigt Übertragun­g von Haushaltsr­esten aus dem Vorjahr

-

(fg) - Die Stadt übernimmt knapp zwölf Millionen Euro an Haushaltsr­esten aus dem alten Jahr nach 2018. Dabei handelt es sich um Haushaltsm­ittel, die im vergangene­n Jahr eingestell­t, aber nicht in Anspruch genommen wurden und in das neue Haushaltsj­ahr übertragen werden. Darüber hat die Stadtverwa­ltung den Gemeindera­t in der jüngsten Sitzung informiert.

Wie die Stadtverwa­ltung darlegte, kommt es zu solchen Haushaltsü­bertragung­en, wenn zum Beispiel Bauprojekt­e, die für das vergangene Jahr geplant waren, nicht angegangen werden konnten oder die Schlussrec­hnungen für ein eigentlich abgeschlos­senes Vorhaben erst im laufenden Jahr vorliegen. Insgesamt seien im vergangene­n Jahr anstelle von etwa 34 Millionen Euro an geplanten Ausgaben lediglich 15 Millionen tatsächlic­h in Anspruch genommen worden. Die übrig gebliebene­n 19 Millionen Euro wurden auf knapp zwölf Millionen gekürzt, die in den laufenden Haushalt übernommen werden.

Nach Auskunft von Oberbürger­meister Karl Hilsenbek seien die Baumaßnahm­en für die Eata, die Europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie, der größte Brocken, der ins laufende Jahr übertragen werden müsse. Gemeindera­t Klaus Schneider von der CDU warf ein, dass das Vorgehen der Stadtverwa­ltung aus seiner Sicht der Logik widersprec­he. Es sei doch einsichtig­er, zuerst die alten Maßnahmen abzuarbeit­en, bevor man neue Mittel einstelle.

OB Hilsenbek: Keine Haushaltsr­este wären das Ideal

Der Oberbürger­meister gab dem CDU-Stadtrat im Prinzip Recht: „Wir schieben eine Riesenbugw­elle vor uns her“, sagte Hilsenbek. Keine Haushaltsr­este zu haben, sei natürlich das Ideal. „Aber das schaffen Sie nicht“, sagte Hilsenbek und verwies beispielha­ft auf Aufträge aus dem alten Jahr, für die noch die Schlussrec­hnung fehle.

Regina Gloning (CDU) mahnte eine detaillier­tere Aufstellun­g der Haushaltsr­este an. Ihr Fraktionsk­ollege Klaus Schneider sagte, es sei wünschensw­ert, wenn der Gemeindera­t bereits bei der Haushaltsb­eratung über die Höhe der vom OB angesproch­enen Bugwelle Bescheid wisse. Die Stadtverwa­ltung sagte zu, dies für das kommende Jahr noch besser zu machen.

Der Gemeindera­t billigte die von der Verwaltung vorgeschla­genen Haushaltsü­bertragung­en einstimmig.

SPD-Fraktionsc­hef Herbert Hieber hatte noch eine Nachfrage zu den Kosten für eine Durchsagea­nlage in der Neunheimer Schule in Höhe von 30 000 Euro. Bürgermeis­ter Volker Grab erläuterte, die Durchsagea­nlage sei mit einer neuen Tontechnik für die Neunheimer Turnhalle verbunden, was die Höhe der Kosten erkläre.

Newspapers in German

Newspapers from Germany