Sanierung ist ein dicker Brocken
In der Pfarrkirche Sankt Lukas Tannhausen tritt ein Schaden nach dem anderen zutage
- Die katholische Kirchengemeinde Sankt Lukas Tannhausen hat eine der kostspieligsten Aufgaben ihrer Geschichte vor sich. Die Kirche, die 1479 eingeweiht wurde, muss innen komplett saniert werden.
Der Bau der Pfarrkirche wurde 1459 begonnen, 1479 der Turm eingeweiht. 1520 wurde das zweischiffige Langhaus gebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche fast völlig zerstört. Seine heutige Form erhielt der Turm Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit dem Zuzug vieler Flüchtlinge und Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Kirchengemeinde, das Langhaus wurde um rund acht Meter verlängert. 1991 kam der Gemeindesaal im Untergeschoss dazu.
Die ersten großen Sorgen im Innenbereich der Kirche traten auf, als sich 2007 Gesteinsbrocken aus dem Gewölbe lösten. Diese Schäden wurden behoben, ohne zu ahnen, was zehn Jahre später auf die Kirchengemeinde Tannhausen zukommen sollte. So standen am Anfang nur Überlegungen, die Kniebankstrahlheizung auszutauschen, die sich stark erhitzt und jede Menge Staub nach oben bläst. Aus den 60er-Jahren ist auch die Elektrik, die inzwischen völlig veraltet ist.
Altar muss nach vorne verlegt werden
Bei einem Gespräch mit Architekt Arne Wetteskind und einem Vertretet des bischöflichen Bauamts wurde schnell deutlich, dass weitere Zuschüsse von der Diözese RottenburgStuttgart nur gewährt werden, wenn eine völlige Innenrenovierung stattfindet. Dabei müsste auch der Altarraum umgebaut und der Altar rund fünf Meter nach vorne verlegt werden, wo jetzt der Ambo steht. Dafür hat die Diözese einen Künstlerwettbewerb ausgeschrieben.
Bei der Sanierung müssen Wandmalereien und Putzschichten überprüft und gesäubert werden. Sollten alte Malereien entdeckt werden, die übertüncht wurden, werden sie freigelegt. Auch die 33 Bildstöcke und Skulpturen werden untersucht und bearbeitet und die Alarmanlagen werden auf Vordermann gebracht. Das war der Plan.
Putzbrocken auf dem Boden
Doch dann entdeckte Mesnerin Angelika Graule im April 2017 Putzbrocken auf dem Boden. Kirchenpfleger Karl Negraschis informierte den Architekten und das Verwaltungszentrum Ellwangen. Vom bischöflichen Ordinariat kam die Anweisung, die Kirche zu schließen, bis der Sachverhalt geklärt worden sei. Zum Glück konnte die Schadstelle am Gewölbegerippe gesichert werden. Damit waren die Gottesdienste zu Ostern und am Weißen Sonntag gesichert.
Bei einer Überprüfung des Stahlglockenstuhls stellte sich heraus, dass dieser durch starke Korrosion langfristig durch einen Eichenglockenstuhl ausgetauscht werden muss, der die Schwingungen der Glocken besser aufnimmt.
Inzwischen liegen die Kosten der Renovierung bei rund 1,3 Millionen Euro. Zur von Rottenburg genehmigten Bausumme von 1,12 Millionen Euro und Eigenmitteln erwartet die Kirchengemeinde Zuschüsse der Diözese, des Denkmalamts und Spenden von über 210 000 Euro. Bis jetzt sind schon 50 000 Euro da.
Am Sonntag ist Versammlung zugunsten der Kirche
Die Gemeinde will am Sonntag, 11. März, um 14.30 Uhr ihren Teil bei einer Kirchengemeindeversammlung im Pfarrsaal beitragen. Es gibt Kaffee und Kuchen und einen Rückblick auf die Geschichte der Pfarrkirche Sankt Lukas. Dabei geht es auch um die Kirchenrenovierung, den Bauzeitenplan, die Möglichkeit zur Mithilfe bei Bauarbeiten und die Spendenmöglichkeiten. Wer für die Kirchensanierung
spenden möchte, die Kirchengemeinde hat ein Konto bei der VR-Bank Ellwangen, IBAN: DE08 614 910 100 060 370 009, und bei der Kreissparkasse, IBAN: DE12 614 500 500 110 621 867, Verwendungszweck: „Spende für Kirchenrenovation“.