Pater Albert leitet das Kloster weiter
Als Vorsteher in Neresheim im Amt bestätigt, aber mit dem neuen Titel Konventual-Prior
– Pater Albert Knebel bleibt Vorsteher des Klosters Neresheim. Allerdings hat er jetzt den Titel Konventual-Prior, seine Amtszeit beträgt nun sechs Jahre im Gegensatz zu den bisherigen drei Jahren als Prior-Administrator. Damit entschied sich die Mönchs-Gemeinschaft auf dem Ulrichsberg bei der Wahl gestern erneut gegen die Berufung eines Abtes. „Das passt besser zu mir“, sagte Pater Albert nach der Wahl. Bei einer nur noch acht Köpfe zählenden, Konvent genannten Mönchs-Gemeinschaft einen Abt zu wählen, hätte er nicht angemessen gefunden.
Pater Albert ist der erste Konventual-Prior überhaupt, der in der 17 Männer- und Frauenklöster umfassenden sogenannten Beuroner Kongregation gewählt wurde, wahrscheinlich sogar deutschlandweit der erste. Denn diese Möglichkeit wurde erst vor wenigen Monaten geschaffen. Er hat die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Abt, trägt jedoch nicht seine Insignien, also Stab, Siegelring, Brustkreuz und Mitra. Jedoch wird überlegt, ob ein Konventual-Prior künftig nicht ein Brustkreuz bekommt. Die Amtszeit ist mit sechs Jahren doppelt so lange wie die eines Prior-Administrators.
Pater Albert hatte auf diese Lösung gehofft
Er habe gehofft, dass seine Mitbrüder sich für diese Lösung entscheiden, sagte Pater Albert, denn die Aufgaben seien längerfristig angelegt und dafür sei eine Amtszeit von nur drei Jahren zu kurz. In seinen bisher insgesamt sechs Jahren als Prior-Administrator habe er festgestellt, dass er im Kreise der Klostervorsteher als gleichrangig akzeptiert sei. Er habe auch die gleichen Aufgaben zu erfüllen gehabt wie ein Abt und habe ohne Rücksprache beispielsweise mit dem Abtspräses entscheiden können.
Das Amt des Abtes strebe er aber nicht nur aus Bescheidenheit nicht an, sondern auch aus einem praktischen Grund, machte Pater Albert deutlich. Er sei nämlich der einzige Kantor in festlichen Gottesdiensten in der Abteikirche. „Und das hätte ich als Abt mit Stab und Mitra nicht machen können.“Am Morgen hatten sich die acht Mönche und der Novize, Bruder Matthias, zusammen mit Abtpräses Albert Schmidt vom Kloster Beuron und dem Abt des Klosters Gerleve im Münsterland in Nordrhein-Westfalen, Laurentius Schlieker, zum Gottesdienst versammelt. Danach zogen sich die vier Patres und drei unter der Leitung der beiden Äbte zur Wahl zurück. Ausgenommen waren Pater Albert Knebel, der als amtierender Vorsteher kein aktives Wahlrecht hatte, und Bruder Matthias.
Kurz vor 11 Uhr verkündeten die sieben Glocken der Abteikirche, dass eine Entscheidung gefallen ist. Die Mönche zogen feierlich ins Gotteshaus ein, wo der Abtpräses das Wahlergebnis verkündete und mitteilte, dass Pater Albert nun für die kommenden Jahre weiterhin Vorsteher des Klosters mit allen Rechten und Pflichten ist.
Seine Mitbrüder traten einzeln zu ihm vor und bekräftigten ihr Ordensgelübde, in dem sie Gehorsam, Beständigkeit zu ihrem Kloster und ein klösterliches Leben versprochen hatten. Mit der Annahme der Wahl und der Zeremonie in der Abteikirche ist Pater Albert Knebel offiziell in sein Amt eingesetzt.