Ipf- und Jagst-Zeitung

Pater Albert leitet das Kloster weiter

Als Vorsteher in Neresheim im Amt bestätigt, aber mit dem neuen Titel Konventual-Prior

- Von Voktor Turad

– Pater Albert Knebel bleibt Vorsteher des Klosters Neresheim. Allerdings hat er jetzt den Titel Konventual-Prior, seine Amtszeit beträgt nun sechs Jahre im Gegensatz zu den bisherigen drei Jahren als Prior-Administra­tor. Damit entschied sich die Mönchs-Gemeinscha­ft auf dem Ulrichsber­g bei der Wahl gestern erneut gegen die Berufung eines Abtes. „Das passt besser zu mir“, sagte Pater Albert nach der Wahl. Bei einer nur noch acht Köpfe zählenden, Konvent genannten Mönchs-Gemeinscha­ft einen Abt zu wählen, hätte er nicht angemessen gefunden.

Pater Albert ist der erste Konventual-Prior überhaupt, der in der 17 Männer- und Frauenklös­ter umfassende­n sogenannte­n Beuroner Kongregati­on gewählt wurde, wahrschein­lich sogar deutschlan­dweit der erste. Denn diese Möglichkei­t wurde erst vor wenigen Monaten geschaffen. Er hat die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Abt, trägt jedoch nicht seine Insignien, also Stab, Siegelring, Brustkreuz und Mitra. Jedoch wird überlegt, ob ein Konventual-Prior künftig nicht ein Brustkreuz bekommt. Die Amtszeit ist mit sechs Jahren doppelt so lange wie die eines Prior-Administra­tors.

Pater Albert hatte auf diese Lösung gehofft

Er habe gehofft, dass seine Mitbrüder sich für diese Lösung entscheide­n, sagte Pater Albert, denn die Aufgaben seien längerfris­tig angelegt und dafür sei eine Amtszeit von nur drei Jahren zu kurz. In seinen bisher insgesamt sechs Jahren als Prior-Administra­tor habe er festgestel­lt, dass er im Kreise der Klostervor­steher als gleichrang­ig akzeptiert sei. Er habe auch die gleichen Aufgaben zu erfüllen gehabt wie ein Abt und habe ohne Rücksprach­e beispielsw­eise mit dem Abtspräses entscheide­n können.

Das Amt des Abtes strebe er aber nicht nur aus Bescheiden­heit nicht an, sondern auch aus einem praktische­n Grund, machte Pater Albert deutlich. Er sei nämlich der einzige Kantor in festlichen Gottesdien­sten in der Abteikirch­e. „Und das hätte ich als Abt mit Stab und Mitra nicht machen können.“Am Morgen hatten sich die acht Mönche und der Novize, Bruder Matthias, zusammen mit Abtpräses Albert Schmidt vom Kloster Beuron und dem Abt des Klosters Gerleve im Münsterlan­d in Nordrhein-Westfalen, Laurentius Schlieker, zum Gottesdien­st versammelt. Danach zogen sich die vier Patres und drei unter der Leitung der beiden Äbte zur Wahl zurück. Ausgenomme­n waren Pater Albert Knebel, der als amtierende­r Vorsteher kein aktives Wahlrecht hatte, und Bruder Matthias.

Kurz vor 11 Uhr verkündete­n die sieben Glocken der Abteikirch­e, dass eine Entscheidu­ng gefallen ist. Die Mönche zogen feierlich ins Gotteshaus ein, wo der Abtpräses das Wahlergebn­is verkündete und mitteilte, dass Pater Albert nun für die kommenden Jahre weiterhin Vorsteher des Klosters mit allen Rechten und Pflichten ist.

Seine Mitbrüder traten einzeln zu ihm vor und bekräftigt­en ihr Ordensgelü­bde, in dem sie Gehorsam, Beständigk­eit zu ihrem Kloster und ein klösterlic­hes Leben versproche­n hatten. Mit der Annahme der Wahl und der Zeremonie in der Abteikirch­e ist Pater Albert Knebel offiziell in sein Amt eingesetzt.

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FOTO: TURAD Pater Albert Knebel trägt jetzt den Titel eines Konventual-Priors.

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