Werner Kuhn gibt Tipps für blühende Landschaften
Landwirt und Jäger zieht Zuhörer in der Abtsgmünder Zehntscheuer in seinen Bann
- Rund 100 Zuhörer haben in der voll besetzen Zehntscheuer die Ausführungen von Landwirt und Jäger Werner Kuhn rund um die Themen Artenvielfalt, blühende Landschaften sowie zu Fördermöglichkeiten gehört. Kuhn betreibt gemeinsam mit seinem Sohn einen Hof in Güntersleben bei Würzburg und ist leidenschaftlicher Jäger. Seit Jahren setzt er sich erfolgreich für die Erhaltung der Artenvielfalt ein und plädiert gegen den Anbau von großflächigen Monokulturen. Gleichzeitig zeigt er neue, praktikable Wege für die Landwirtschaft auf.
Intensive Landwirtschaft mit Monokulturen unterbindet die Artenvielfalt. Diese ist jedoch für Insekten, Vögel, Wildtiere, aber auch für Menschen überlebenswichtig. Daher setzt sich Kuhn seit Jahren für den Erhalt der Arten ein. Seit er seinen Hof vor gut einem halben Jahr an seinen Sohn übergeben hat, hält er zahlreiche Vorträge. Seinen Vortrag in der Abtsgmünder Zehntscheuer betitelte er mit „Blühende Landschaften – geht denn das?“. Wie das geht, zeigt er selbst: Auf seinem Hof, erzählt er, blühe es bunt. Wie kein zweiter kennt Kuhn die blühenden Alternativen zum Monokultur-Maisanbau und damit für mehr Artenvielfalt, die es für Landwirte gibt.
Auch über entsprechende Fördermöglichkeiten und Ansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft referierte er und appellierte an die Anwesenden, sich aktiv für den Artenschutz zu engagieren. Die Landschaft sei zwar grün, aber die Vielfalt fehle. Er selbst sei inzwischen von einjährigen Blühmischungen weg gegangen und habe nur noch zwei- bis sogar fünfjährige Stauden. Mit Blühflächen allein sei es noch lange nicht getan. Zusätzlich seien Mulch- und Schwarzbrachstreifen nötig. Als Landwirt könne man durchaus Artenschutz betreiben, dafür brauche man jedoch gewisse Freiheiten und keine politische Zwangsjacke.
Gespannt folgten vor allem die anwesenden Bauern, aber auch Vertreter der Naturschutzverbände und interessierte Bürger Kuhns Ausführungen.
Kiemel will interessierte Landwirte einladen
Aktuell, erläuterte er, gebe es für Landwirte zum Beispiel nicht nur neue Fördermöglichkeiten über ÖVF oder FAKT, sondern auch PIKFlächen könnten ökologisch aufgewertet und trotzdem weiterhin genutzt werden. Aber auch unabhängig davon könne man aktiv werden. Deshalb wird die Gemeinde Abtsgmünd in Kürze interessierte Landwirte einladen, um zu erörtern, unter welchen Voraussetzungen Landwirte ihre Flächen zur Verfügung stellen und entsprechend aufbereiten können.
Nur gemeinsam, so Bürgermeister Armin Kiemel, gibt es hier Lösungsmöglichkeiten. Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungen zum Abtsgmünder Wildblumensommer 2018 statt.