Wo die Drogen auf dem Vormarsch sind
Alkohol und andere Rauschmittel werden bei Infoveranstaltung in Abtsgmünd thematisiert
Das Thema Alkohol ist im Ostalbkreis noch lange nicht vom Tisch. Dazu kommen noch die sogenannten neuen Drogen. Deshalb findet am Dienstag, 13. März, um 19 Uhr in der Kochertal-Metropole Abtsgmünd die Infoveranstaltung „Suchtprävention im ländlichen Raum“statt. Es ist der Startschuss des neuen Präventionsprogramms „Jugendschutz geht alle an! Die Ostalbkinder sind’s uns wert“.
Die Zahl der Jugendlichen im Ostalbkreis zwischen 13 und 19 Jahren, die alkoholbedingt ins Krankenhaus gekommen sind, ist zwar gesunken, liegt aber im Vergleich zum Landesdurchschnitt in BadenWürttemberg deutlich darüber, erklärt Martina Marquardt, Suchtbeauftragte des Ostalbkreises. „Das liegt nicht daran, dass wir schlechte Arbeit leisten, sondern dass es eine Veränderung gibt.“In anderen Landkreisen seien die „neuen Drogen“auf dem Vormarsch, bei uns nicht. Noch nicht.
Aktionskonzept soll in Abtsgmünd starten
Das Landratsamt, der Kreisjugendring und das Polizeipräsidium haben ein neues Aktionskonzept zur Prävention erarbeitet, das nun in Abtsgmünd starten soll. Armin Kiemel, Bürgermeister von Abtsgmünd betont, dass sie sehr gerne bereit waren, die Auftaktveranstaltung in der Gemeinde zu machen, was aber keinesfalls heißen solle, dass Abtsgmünd eine Drogenhochburg sei.
Schon im vergangenen Jahr haben sich Polizei, Landratsamt, Schulsozialarbeiter, Suchtbeauftragte, Suchtberater, Vereine und weitere Kooperationspartner zusammengesetzt, um die Situation in Abtsgmünd zu analysieren. Hier wurde auch beschlossen, dass es nicht bei einer Analyse bleiben soll, sondern eine aktive Maßnahme zur Aufklärung ergriffen werden soll. Und jetzt ist es soweit.
Die Auftaktveranstaltung startet mit dem Theater-Duo Sakramento 3D, das ein spezielles Theaterstück mit dem Titel „You better walk alone“, vorführen wird. Darin wird sich mit dem Thema Alkohol und Drogen auseinandergesetzt und die Entwicklung einer gesunden Position zu den Rauschmitteln thematisiert. Es folgen verschiedene kurze Vorträge und auch die Möglichkeit, sich auszutauschen.
Es sind Infostände von Suchtberatungsstellen, der Polizei und dem Landratsamt aufgebaut, die ebenfalls über die Gefahren informieren und Hilfestellung bieten. Wichtig sei es dabei, den Eltern den Zugang zu den Beratungsstellen zu ermöglichen, sagt Marquardt. Sie hoffe, dass sich die Eltern durch den persönlichen Kontakt eher trauen, bei Bedarf Beratung oder Hilfe bei den entsprechenden Stellen zu holen. Zusätzlich gibt es verschiedene Mitmachangebote wie die Rauschbrille, mit der die Jugendlichen und Eltern testen können, was Alkohol mit ihnen macht. Eingeladen hat die Gemeinde alle Schulen, die Eltern der Schüler, über 70 Vereine und natürlich auch die gesamte Öffentlichkeit.
Ziel sei es, nicht mit erhobenem Zeigefinger dazustehen, sondern einfach nur aufzuklären, sagt Kiemel. Denn durch die neuen, viel einfacheren Beschaffungsmethoden von Drogen habe sich viel verändert. „Wir wollen die Eltern auf den aktuellen Stand bringen, damit sie mit ihren Kindern mithalten können“, sagt Martina Marquardt. Denn das Allerwichtigste sei, dass die Kinder unbeschadet ins Erwachsenenalter kommen, so Kiemel.
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