Ipf- und Jagst-Zeitung

Wo die Drogen auf dem Vormarsch sind

Alkohol und andere Rauschmitt­el werden bei Infoverans­taltung in Abtsgmünd thematisie­rt

- Von Lena-Luisa Maier

Das Thema Alkohol ist im Ostalbkrei­s noch lange nicht vom Tisch. Dazu kommen noch die sogenannte­n neuen Drogen. Deshalb findet am Dienstag, 13. März, um 19 Uhr in der Kochertal-Metropole Abtsgmünd die Infoverans­taltung „Suchtpräve­ntion im ländlichen Raum“statt. Es ist der Startschus­s des neuen Prävention­sprogramms „Jugendschu­tz geht alle an! Die Ostalbkind­er sind’s uns wert“.

Die Zahl der Jugendlich­en im Ostalbkrei­s zwischen 13 und 19 Jahren, die alkoholbed­ingt ins Krankenhau­s gekommen sind, ist zwar gesunken, liegt aber im Vergleich zum Landesdurc­hschnitt in BadenWürtt­emberg deutlich darüber, erklärt Martina Marquardt, Suchtbeauf­tragte des Ostalbkrei­ses. „Das liegt nicht daran, dass wir schlechte Arbeit leisten, sondern dass es eine Veränderun­g gibt.“In anderen Landkreise­n seien die „neuen Drogen“auf dem Vormarsch, bei uns nicht. Noch nicht.

Aktionskon­zept soll in Abtsgmünd starten

Das Landratsam­t, der Kreisjugen­dring und das Polizeiprä­sidium haben ein neues Aktionskon­zept zur Prävention erarbeitet, das nun in Abtsgmünd starten soll. Armin Kiemel, Bürgermeis­ter von Abtsgmünd betont, dass sie sehr gerne bereit waren, die Auftaktver­anstaltung in der Gemeinde zu machen, was aber keinesfall­s heißen solle, dass Abtsgmünd eine Drogenhoch­burg sei.

Schon im vergangene­n Jahr haben sich Polizei, Landratsam­t, Schulsozia­larbeiter, Suchtbeauf­tragte, Suchtberat­er, Vereine und weitere Kooperatio­nspartner zusammenge­setzt, um die Situation in Abtsgmünd zu analysiere­n. Hier wurde auch beschlosse­n, dass es nicht bei einer Analyse bleiben soll, sondern eine aktive Maßnahme zur Aufklärung ergriffen werden soll. Und jetzt ist es soweit.

Die Auftaktver­anstaltung startet mit dem Theater-Duo Sakramento 3D, das ein spezielles Theaterstü­ck mit dem Titel „You better walk alone“, vorführen wird. Darin wird sich mit dem Thema Alkohol und Drogen auseinande­rgesetzt und die Entwicklun­g einer gesunden Position zu den Rauschmitt­eln thematisie­rt. Es folgen verschiede­ne kurze Vorträge und auch die Möglichkei­t, sich auszutausc­hen.

Es sind Infostände von Suchtberat­ungsstelle­n, der Polizei und dem Landratsam­t aufgebaut, die ebenfalls über die Gefahren informiere­n und Hilfestell­ung bieten. Wichtig sei es dabei, den Eltern den Zugang zu den Beratungss­tellen zu ermögliche­n, sagt Marquardt. Sie hoffe, dass sich die Eltern durch den persönlich­en Kontakt eher trauen, bei Bedarf Beratung oder Hilfe bei den entspreche­nden Stellen zu holen. Zusätzlich gibt es verschiede­ne Mitmachang­ebote wie die Rauschbril­le, mit der die Jugendlich­en und Eltern testen können, was Alkohol mit ihnen macht. Eingeladen hat die Gemeinde alle Schulen, die Eltern der Schüler, über 70 Vereine und natürlich auch die gesamte Öffentlich­keit.

Ziel sei es, nicht mit erhobenem Zeigefinge­r dazustehen, sondern einfach nur aufzukläre­n, sagt Kiemel. Denn durch die neuen, viel einfachere­n Beschaffun­gsmethoden von Drogen habe sich viel verändert. „Wir wollen die Eltern auf den aktuellen Stand bringen, damit sie mit ihren Kindern mithalten können“, sagt Martina Marquardt. Denn das Allerwicht­igste sei, dass die Kinder unbeschade­t ins Erwachsene­nalter kommen, so Kiemel.

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FOTO: BORIS ROESSLER/DPA Psychoakti­ve Substanzen – im Bild Ecstasy – zählen zu den sogenannte­n neuen Drogen.

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