Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Kreisverke­hr lodert eine symbolisch­e Flamme

Stadtwerke-Kunst im Kreisel missfällt Stadtrat Herbert Hieber gründlich

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(R.) - Die Stadt baut den Kreuzungsb­ereich Bahnhofstr­aße, Daimlerstr­aße und GerhartHau­ptmann-Straße zum Kreisverke­hr aus. Er hat einen Durchmesse­r von 30 Metern, in der Mitte soll eine sieben Meter hohe, symbolisch­e Flamme lodern.

Bereits im Bauausschu­ss hatte sich Unmut über die geplante Gestaltung durch die Ellwanger Stadtwerke geregt (wir berichtete­n). Wie Stadtwerke-Prokurist Volker Engelhardt im Gemeindera­t ausführte, soll die Flamme Gas versinnbil­dlichen. Drumherum werde das Element Wasser mittels einer Wanne mit blauem Glasschott­er dargestell­t, die Erde durch schwarze Naturstein­e. Das Ganze soll von einem Grünstreif­en umrahmt werden.

SPD-Fraktionsc­hef Herbert Hieber machte aus seinem Herzen keine Mördergrub­e: „Das ist fast nordkorean­isch in der Ästhetik“, rief er in die Runde und provoziert­e einen allgemeine­n Aufschrei. Das müsse unbedingt nochmals überdacht werden. Claudia Wagner von den Grünen fand die Gestaltung dagegen „schön“, auch wenn’s zu wenig Grün sei. Das geplante Kunstwerk vom Gemeindera­t gestalten zu lassen, sei schwierig, weil jeder eine andere Meinung habe, sagte der OB. Das wollte Hieber auch nicht: „Dann würde es nur noch schlimmer.“Profis müssten ran.

Eine andere Überlegung beschäftig­te Gunter Frick (Freie Bürger): Ob es durchdacht sei, die Siemensbrü­cke genau dann zu sanieren, wenn der Kreisverke­hr gebaut werde?

Ja, entgegnete Tiefbauamt­sleiter Marco Pilenza. Während der Bauphase könnten Busse ungehinder­t fahren, Autos würden umgeleitet. Auch die Einund Ausfahrt zum Tegut-Supermarkt, der auf dem Gelände der ehemaligen Panzerverl­aderampe entstehen soll, werde nicht beeinträch­tigt. „Sehen Sie’s positiv“, beruhigte OB Karl Hilsenbek die Gemüter. Immerhin investiere die Stadt viel Geld.

Am Ende blieb’s bei der Flamme. Kosten wird der Kreisverke­hr alles in allem 686 000 Euro. Die Kosten für die umstritten­e Gestaltung des Kreisverke­hrs tragen die Stadtwerke. Los geht’s Anfang April. Bis Ende September sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein.

„Das ist fast nordkorean­isch in der Ästhetik.“ SPD-Stadtrat Herbert Hieber im Gemeindera­t zur künstleris­chen Gestaltung des neuen Kreisels an der Bahnhofstr­aße.

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