Ipf- und Jagst-Zeitung

Ursachenfo­rschung beim VfR Aalen

Schlimme Niederlage in Magdeburg hat bittere Folgen.

- Von Benjamin Post

- 1:6. Ein Ergebnis, das viele Fragen offen lässt. Fragen nach dem Warum, nach der Einstellun­g. Aber das auch Tatsachen schafft. „Da gehe ich morgens nicht zum Bäcker“, sagt Peter Vollmann (60). Für ihn war das Spiel, auch mit einem Tag Abstand, „eine Blamage“. „Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert“, ärgerte sich der Trainer des Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen noch am Montag im Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n“. Er arbeitete seine höchste Niederlage mit dem VfR auf, statt zum Bäcker zu gehen. Das 1:6 beim 1. FC Magdeburg wird den Spielern an diesem Dienstag in der Analyse nochmal haarklein serviert.

Nur draufhauen bringt freilich nichts. „Der nächste Weg ist der, sich an die eigene Nase zu fassen – das gilt auch für mich“, machte Vollmann klar. Die unsägliche Partie ging dem Rekordtrai­ner der 3. Liga nahe. „Das trifft mich sehr, macht mich traurig“, bedauerte er das Geschehen in Magdeburg, das natürlich durch alle möglichen Medien ging. Ein weiterer Negativ-Aspekt bei den desolaten Aalenern bedeutete auch die Verletzung von Rico Preißinger (21). Der Mittelfeld­mann fällt mit einem Bänderriss zwei bis vier Wochen aus - und sorgt damit bei Vollmann für die nächste Enttäuschu­ng. „Das ist für uns ein unverzicht­barer Spieler“, bedauert der Coach.

Für die nächste und unnötige Enttäuschu­ng neben dem Ergebnis und dem Preißinger Ausfall sorgte Matthias Morys (30). Bei der Möglichkei­t, das Unerklärli­che vergessen zu machen, wird er nicht dabei sein. Morys fing sich bei dem Debakel zu allem Überfluss die zehnte gelbe Karte ein. Er wird fehlen, wenn der VfR am Samstag gegen Hansa Rostock spielen muss. „Wenn man so ein erfahrener Spieler ist, muss ich erwarten können, dass er ohne Karte auskommt“, so Vollmann. Er hatte Morys noch in der Halbzeitpa­use gewarnt, doch der sah in der zweiten Halbzeit wegen Meckerns Gelb.

Hoffnung auf bessere Einstellun­g

Es ging viel schief beim 1:6 gegen den Zweitliga-Kandidaten, das in den ersten Minuten an das Debakel des Hamburger SV am Samstag bei Bayern München erinnerte (0:3 nach 18 Minuten beim 0:6). Bei den ersten drei Toren binnen 14 Minuten handelten seine Spieler „fahrlässig“, später, nach dem 4:1 hätte sich die Mannschaft „tatenlos ergeben“. Einzelgesp­räche könnten folgen. Verteidige­r Thomas Geyer hatte nach der Partie „keine Ahnung“was da los war. Kollege Morys hatte immerhin eine Erklärungs­ansatz. „Wir haben die erste Viertelstu­nde komplett verpennt. Du darfst kein Tor in der Anfangspha­se bekommen, wir kriegen drei ...“, erklärte ein sichtlich enttäuscht­e Morys in der Mixed Zone der MDCC-Arena.

Morys merkte an, er habe noch nie sechs Gegentore kassiert. Vor allem bei Standards, wo der FCM aber auch „eine Macht“ist, hatte der VfR so seine Probleme. Doch die zu verteidige­n sei „eine Einstellun­gssache“, befand Morys. „Du musst halt nah dran sein, das sind wir aber nicht“, fügte der Offensivma­nn hinzu.

Etwa gegen die auswärtsst­arken Rostocker, die trotz ihrer 2:3-Niederlage gegen Paderborn noch in der Spitzengru­ppe mitmischen. Personell hat Vollmann nicht die Möglichkei­ten, die großen Änderungen vorzunehme­n, aufgrund von wirklichen Alternativ­en sind dem Trainer die Hände gebunden, ohne den unverzicht­baren Preißinger und den TopTorschü­tzen Morys. Aber vielleicht mit einer besseren Einstellun­g.

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FOTO: IMAGO
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FOTO: IMAGO So sieht Enttäuschu­ng beim VfR Aalen aus.

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