Das Argument ist eine Farce
Die Anregungen der Bürgerinitiativen Neunheim und Mittelhof zu Erdverkabelungen in den bebauten Bereichen möchte Netze BW nicht umsetzen und argumentiert in einem Schreiben an den CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter vom März damit, dass diese Anregungen „in Teilen dem Energiewirtschaftsgesetz widersprechen, insbesondere dem Wirtschaftlichkeitskriterium“. Das Gesetz definiert Umweltverträglichkeit „als ein Maß für die direkten und indirekten Auswirkungen einer ursächlich durch den Menschen hervorgerufene Veränderung der Umweltbedingungen auf Böden, Gewässer, Luft, Klima, Menschen, Tiere und Pflanzen“.
Nachweislich schadet die von Netze vor Jahrzehnten installierte 110-kV-Leitung uns Menschen und unseren Tieren. Die Bürgerinitiativen haben dazu immer wieder auf die internationalen wissenschaftlichen Fakten und aktuellen Langzeitstudien hingewiesen und diese vorgetragen. Folgen sind unter anderem Schlafstörungen, Alzheimer, Blutleukämie, Depressionen, Konzentrationsstörungen und bei unseren Kühen weniger Milchproduktion.
Netze BW ist das Wohlergehen unserer Kinder, die sich täglich für viele Stunden in den Schulen, Kindergärten und Spielplätzen direkt neben und unter den Hochspannungsleitungen aufhalten, egal. Die Frima mutet ihnen doch tatsächlich die Zubeseilung eines zweiten 110kV-Stromkreise auf den bestehenden Masten zu. Das Argument mit dem Energiewirtschaftsgesetz ist eine Farce.
Barbara Haas, Dieter Schips und Willi Pfitzer von den BI Neunheim und Mittelhof