Ipf- und Jagst-Zeitung

Musik als inneres Abenteuer

Das Arirang-Quintett überzeugt bei seinem Konzert in der Aalener Stadthalle

- Von Edwin Hügler

- Den ganzen Zauber der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und der von ihm inspiriert­en Komponiste­n hat das Arirang-Quintett bei seinem Konzert in der Aalener Stadthalle entfaltet. Einfach zuhören, genießen und staunen war an diesem Abend für das Publikum angesagt.

Das Arirang-Quintett, das sind Sakura Kindynis (Flöte), Olivia Comparot (Fagott), Dirk Kammerer (Oboe), Steffen Dillner (Klarinette) und Sebastian Schindler (Horn). Alle fünf spielen in namhaften Sinfonieor­chestern eine tragende Rolle, als Quintett musizieren sie seit 2002 zusammen. Bei ihrem Auftritt in Aalen war deutlich zu spüren, dass die Künstler ihr Instrument perfekt beherrsche­n, doch das Charakteri­stische an ihrer Musik ist ihr harmonisch­es Zusammensp­iel und die damit verbundene Ausdruckss­tärke. Das Arirang-Quintett musiziert nicht nur makellos rein, es verleiht den Kompositio­nen eine „Seele“.

Lebendige Rhythmen im Wechsel mit ruhigen Teilen

Zum Auftakt spielten die fünf das „Adagio und Allegro f-Moll für eine Orgelwalze“von Mozart. Lebendige, fröhliche Rhythmen wechselten sich ab mit eher langsamen Passagen und verwoben sich zu einem imponieren­den Tongemälde – Mozart pur.

Etwas anders akzentuier­t ist die Musik von Carl Nielsen (1865 bis 1931), den man aufgrund seiner sinfonisch­en Werke den „dänischen Strauss“genannt hat. Seine Kompositio­n „Quintett Opus 43“setzte das Ensemble perfekt um. Elf Charakterv­ariationen stellten die Musiker vor eine herausford­ernde Aufgabe, die das Arirang-Quintett brillant löste. Beim Menuett duellierte­n sich Klarinette und Fagott sowie Oboe und Flöte, während sich das Horn in nobler Zurückhalt­ung übte. Später konnte jeder einzelne Instrument­alist seine Soloqualit­äten unter Beweis stellen, alles jedoch immer eingebunde­n in eine perfekte Harmonie des homogenen Klangkörpe­rs. Der teilweise skurril anmutende mysthische Charakter des Musikstück­s kam treffend zum Ausdruck.

Originale Mozart-Musik gab es bei der Serenade c-Moll KV 406 zu hören. Ein frischer, runder Sound und die hohe Reinheit der Töne charakteri­sierten diese Kompositio­n. Musik als Ausdruck eines inneren Abenteuers war für den französisc­hen Komponiste­n Jacques Ibert (1890 bis 1962) die oberste Maxime. In diesem Sinne setzte das ArirangQui­ntett mit den „Trois pieces breves“diese Intuition perfekt um. Lebendige und dynamische Akzente prägten das Musikstück.

Zum Schluss gab es nochmals ein besonderes Highlight: Mozarts „Turkey Rock Mambo“aus der Feder von Terence Greaves (1933 bis 2009). Das Quintett bewies mit dieser rockigen Darbietung in rasantem Tempo seine musikalisc­he Vielseitig­keit – einfach zuhören, genießen und staunen war auch hier die Devise. Das begeistert­e Publikum belohnte mit lang anhaltende­m Applaus die hervorrage­nde Leistung des Arirang-Quintetts und gab sich erst nach einer Zugabe zufrieden.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Mit Stücken von Mozart und von ihm inspiriert­en Komponiste­n begeistert­en die Musiker des Arirang-Quintetts bei ihrem Konzert in der Stadthalle die Zuhörer.

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