Trauer um Kay Dietrich Thomä
Der Ellwanger Kunstfreund und Apotheker ist gestorben – Abschied auf dem Friedhof bei Sankt Wolfgang
(sj) - Sein Name war eng mit dem Kunstverein Ellwangen verbunden: Eine überaus große Trauergemeinde hat am Freitag auf dem Friedhof bei Sankt Wolfgang Abschied von Kay Dietrich Thomä genommen. Der Ellwanger Apotheker ist am 10. März unerwartet gestorben. Kay Dietrich Thomä wurde 76 Jahre alt.
Thomä war am 27. Juni 1984 Gründungsmitglied des Ellwanger Kunstvereins und von Anfang an bis 2001, 17 Jahre lang, engagiert und mit viel Herzblut im Vorstand tätig. Mit auf Thomäs Initiative wurde der Kunstverein gegründet, erinnert sich dessen Vorsitzender Roland Hasenmüller: „Thomä hatte die Mitgliedsnummer zwei.“Von 1984 bis 1987 war Thomä zweiter Vorsitzender, danach erster Vorsitzender, und anschließend ab 1996 bis 2001 wieder zweiter Vorsitzender.
„Kay Dietrich Thomä hatte immer eine klare Meinung zur Kunst und war unserem Verein immer verbunden“, so Hasenmüller: „Es hat Spaß gemacht, sich mit ihm über Kunst zu unterhalten.“Bei Vernissagen gab Thomä bis zuletzt zusammen mit Dieter Eißmann die Getränke für die Tafel aus. Er war ein Sammler von Bildern des Münchner Künstlers Helmut Rieger (1931 bis 2014) und initiierte 2016 im Kunstverein eine Ausstellung mit dessen Werken unter dem Motto „orbis pictus“.
Pfarrer Martin Schuster ging in der übervollen Aussegnunghalle auf die Vita von Kay Dietrich Thomä ein und hob dabei dessen sprühende Vitalität und Intellekt, seine Freude und Begeisterung, seine Güte und Liebe, seine Anstrengung und sein vielfältiges Engagement hervor. Geboren wurde der Apotheker am 10. Januar 1942 in Ingelheim am Rhein. In Bonn studierte er Pharmazie. 1970 legte er das Staatsexamen ab. Zusammen mit seiner Frau Brigitte, die ebenfalls vom Fach ist und mit der er drei Kinder und zwei Enkelinnen hat, übernahm er zunächst die Apotheke der Großeltern in Niendorf (Ostsee) und dann, 1977, die Obere Apotheke in der Spitalstraße in Ellwangen. Die Apotheke in Ellwangen führte das Paar bis 2004. Thomä, der mit seiner Familie seit 1981 in Neunheim wohnte, unterrichtete auch an der Berufsschule Pharmazeutisch-Technische Angestellte.
„Die Bildende Kunst hatte eine große Bedeutung für Kay Dietrich Thomä“, sagte Schuster. Neben dem Kunstverein engagierte sich der diskussionsfreudige, mitunter auch streitbare Apotheker im VfL Neunheim, war von 1984 bis 1991 Vorsitzender des Fördervereins der städtischen Musikschule und sang im Krähenchor des Fastnachtsclubs der Virngrundkrähen (FCV). Das Familienleben, die Pflege von Freundschaften und sein Garten waren ihm wichtig. Thomäs große Leidenschaft indes waren Reisen, die unter anderem nach Mexiko, Peru, Indien, China, Syrien und in den Mittelmeerraum führten. Noch vorletzte Woche war das Ehepaar in Prag.