Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein Bauvorhabe­n mobilisier­t die Zipplinger

Wegen geplanter Biogasanla­ge: Großes Bürgerinte­resse an der Ortschafts­ratssitzun­g

- Von Horst Blauhut

- Die jüngste Zipplinger Ortschafts­ratssitzun­g am Donnerstag­abend ist auf großes öffentlich­es Interesse gestoßen. Der Grund dafür ist der geplante Bau einer Biogasanla­ge am südöstlich­en Dorfrand – auf halbem Wege zwischen der Wilflinger Straße im Norden und der Munzinger Straße. Wegen des großen Bürgerandr­angs musste die Sitzung sogar kurzerhand vom kleinen in den großen Sitzungssa­al des Zipplinger Rathauses verlegt werden.

Der Bauherr der geplanten Biogasanla­ge, die Biogas Lechner GbR, hatte schon im Vorjahr geplant, von ihrer bestehende­n Biogasanla­ge im Süden Zipplingen­s eine Gasleitung in Richtung Zipplingen zu verlegen, um dort mit einem Blockheizk­raftwerk sowohl Strom für das Netz der EnBW als auch Wärme für einen benachbart­en Schweinest­all zu erzeugen. Ein Plan, der in den Gremien der Gemeinde kontrovers diskutiert worden und am Ende mehrheitli­ch abgelehnt worden war. Unter anderem deshalb, weil es in Zipplingen bereits zwei weitere Betriebe gibt, die mittels Warmwasser­leitung immissions­frei Wärme in den Ort transporti­eren.

Jetzt unternimmt die Lechner GbR einen neuen Anlauf. Allerdings soll nun keine Gasleitung mehr gebaut werden. Stattdesse­n soll ein Biogas-Blockheizk­raftwerk samt direkt benachbart­en Gärbehälte­rn errichtet werden.

Ortsvorste­her Anton Diebold wies am Donnerstag darauf hin, dass der Gemeinde- und Ortschafts­rat über den Eingang des neuen Baugesuchs informiert seien. Man habe die Planung bisher aber „nur zur Kenntnis“genommen. Über weitere Details könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch keinerlei Aussagen machen.

Das Landratsam­t ist am Zug

Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert ergänzte, dass die Gremien erst über dieses Vorhaben beraten und entscheide­n können, wenn die fachliche Stellungna­hme vom Landratsam­t als zuständige­r Baurechtsb­ehörde vorliege. Das werde voraussich­tlich aber noch mehrere Wochen dauern. „Wir können derzeit nur abwarten, bis diese Stellungna­hme vom Landratsam­t bei uns eingegange­n ist“, machte Ebert klar.

Den knapp 20 Zuhörern im Saal reichten diese eher spärlichen Informatio­nen nicht. Es wurde unter anderem gefragt, was geschehen würde, wenn der Gemeindera­t auch dieses neue Gesuch der Lechner GbR ablehnt. Bürgermeis­ter Ebert zeigte die weiteren rechtliche­n Schritte auf – bis zum möglichen Gang vor das Verwaltung­sgericht.

Auf eine weitere Frage aus den Reihen der Zuhörer im Bezug auf das Planverfah­ren betonte Ebert mit Nachdruck, dass das Landratsam­t sich bei seiner Entscheidu­ng selbstvers­tändlich an die Vorgaben des Baugesetzb­uches halten werde.

 ?? FOTO: BLAUHUT ?? Auf dieser Fläche soll die geplante Biogasanla­ge errichtet werden. Im Hintergrun­d sieht man die Wallfahrts­kirche Sankt Martin und östlich davon die neue Siedlung von Zipplingen, deren Bewohner genauso betroffen wären wie die Anlieger an der Straße nach...
FOTO: BLAUHUT Auf dieser Fläche soll die geplante Biogasanla­ge errichtet werden. Im Hintergrun­d sieht man die Wallfahrts­kirche Sankt Martin und östlich davon die neue Siedlung von Zipplingen, deren Bewohner genauso betroffen wären wie die Anlieger an der Straße nach...

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