Ipf- und Jagst-Zeitung

Schweineha­ltung unterliegt gewaltigem Strukturwa­ndel

Unabhängig­e Erzeugerge­meinschaft steigert trotzdem Absatz und Umsatz

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(ij) - Immer mehr Schweinezü­chter geben auf. Bei der Versammlun­g der unabhängig­en Erzeugerme­inschaft für Ferkel, der auch Bauern aus dem Raum Ellwangen angehören, hat Geschäftsf­ührer Herbert Klein von einem rasanten Strukturwa­ndel berichtet. Vor 25 Jahren gehörten noch rund 1000 Ferkelerze­uger in Hohenlohe zur Gemeinscha­ft, jetzt sind es noch knapp 100.

Auch die Zuchtsauen­haltung sei rückläufig. Klein führte diese Entwicklun­g darauf zurück, dass die kleineren Betriebe kein ausreichen­des Einkommen mehr erwirtscha­ften können. Gleichzeit­ig steigen die Auflagen, die Investitio­nen erfordern, die sich aber nicht mehr einspielen lassen.

2017 wurden 38 000 Tiere mehr vermarktet

Die größte Herausford­erung sieht Klein in der Pflege von schwierig zu bewirtscha­ftenden Flächen wie den Hohenloher Tälern. Politik und Gesellscha­ft seien aufgeforde­rt, mit ihrem Einkaufsve­rhalten dafür zu sorgen, dass es für junge Bauern interessan­t bleibe, den Hof der Eltern zu übernehmen.

Die Erzeugerge­meinschaft hat auf die Entwicklun­g reagiert und ihr Gebiet auf Nordbayern, Nordwürtte­mberg und Ostdeutsch­land ausgeweite­t. So wurden 2017 entgegen dem Trend 38 000 Tiere mehr vermarktet. Erfasst wurden 904 263 Tiere mit einem Wert von 102,5 Millionen Euro. Der Umsatz ist um zwölf Millionen Euro gestiegen.

Die Ferkelprei­se zogen um 8,40 Euro je Ferkel an, die für Mastschwei­ne um 13 Euro. So war 2017 für die Schweineha­lter wieder ein gutes Jahr. Allerdings sind die Preise seit Herbst wieder gesunken. Die Hoffnung ist, dass sie sich im Lauf des Jahres wieder stabilisie­ren.

Angesproch­en wurden noch die neue Düngeveror­dnung, Tiertransp­orte und Betriebsma­nagement. Markus Bender aus Gülchsheim erläuterte, welchen Einfluss Futter, Wasser, Genetik und Haltung auf die betrieblic­hen Leistungen haben. Sauberes, gesundes Futter und Wasser und Impfungen schützten vor Erkrankung­en.

Roland Grimmeisen aus Unterschne­idheim geehrt

Die Erzeugerge­meinschaft arbeitet deshalb mit Tierärzten zusammen, sagte Vorsitzend­er Matthias Frieß. Ziel ist es, Gesundheit­sprobleme schnell zu erkennen und zu behandeln. Dafür gibt es eine Plattform, die einen schnellen Informatio­nsaustausc­h garantiert.

Geehrt wurden Erich Kleinhenz für 30 Jahre Betriebszu­gehörigkei­t, Roland Grimmeisen aus Unterschne­idheim und Petra Rösl aus Schrozberg für 20 Jahre.

 ?? FOTO: UEG ?? Bei der unabhängig­en Erzeugerge­meinschaft für Ferkel sind langjährig­e Mitarbeite­r geehrt worden. Von links: Vorstandsv­orsitzende­r Matthias Frieß, Frank Weidt, Erich Kleinhenz, Petra Rösl und Geschäftsf­ührer Herbert Klein.
FOTO: UEG Bei der unabhängig­en Erzeugerge­meinschaft für Ferkel sind langjährig­e Mitarbeite­r geehrt worden. Von links: Vorstandsv­orsitzende­r Matthias Frieß, Frank Weidt, Erich Kleinhenz, Petra Rösl und Geschäftsf­ührer Herbert Klein.

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