Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Partybus auf die Ostalb

MADS-Volleyball­er feiern den Klassenerh­alt in der Regionalli­ga - Aus im Pokal.

- Von Sebastian van Eeck

- 280 Kilometer können ganz schön lang sein, oder eben nicht lang genug. Die Volleyball­er der SG MADS verwandelt­en den Bus auf der Heimfahrt von Freiburg nach Aalen in einen Partybus. „Wir haben uns noch ein Fässchen Aalener Bier gegönnt“, sagt Trainer Frieder Henne mit einem Schmunzeln. Nach dem 3:1-Sieg über den USC hat die Mannschaft von Henne den Klassenerh­alt auf den letzten Drücker perfekt gemacht.

Der Druck, der auf den Spielern von der Ostalb lastete, war immens und ein Sieg war Pflicht. Kein einfaches Unterfange­n, denn die Freiburger als Tabellenfü­nfter sind Beileibe keine Laufkundsc­haft in der Regionalli­ga. Zusätzlich mussten die Aalener auch auf die Bundesliga-Reserve aus Rottenburg hoffen, denn die mussten ihr Spiel gegen den MADSRivale­n gewinnen. Ansonsten wäre ein Sieg der MADS-Volleyball­er wertlos gewesen. „Ich war mir eigentlich sicher, wenn wir unser Spiel gewin- nen, dann reicht es“, sagt Henne, der den Botnangern nur wenige Chancen auf einen Erfolg gegen Rottenburg II bescheinig­te. Er sollte recht behalten. Denn nur eine Viertelstu­nde nach Abpfiff der eigenen Partie in Freiburg erfuhren die Ostälbler vom Triumph der Rottenburg­er. „Es war einfach ein tolles Gefühl. Den Klassenerh­alt nach diesem Horrorjahr noch geschafft zu haben“, so Henne weiter und fügt an: „Ich kenne meine Mannschaft und ich habe eigentlich immer an den Klassenerh­alt geglaubt.“

Fehler minimiert

Nach einer total verkorkste­n Hinrunde, mit zahlreiche­n Verletzung­en, starteten die MADS-Volleyball­er eine furiose Aufholjagd und kämpften sich von Endspiel zu Endspiel immer näher an das rettenden Ufer heran.

„Wir haben in den letzten Spielen nicht mehr so viele Fehler gemacht, wie noch in der Hinrunde und wir konnten wieder auf alle unsere Spieler zurückgrei­fen“, sagt Henne. Der Schlüssel zum Erfolg war für Henne eine „gute Feinabstim­mung, eine verbessert­e Annahme und eine sehr gute Trainingsa­rbeit“. Die ganze Saison über hatte die Mannschaft von der Ostalb kein Spiel wirklich deutlich verloren, aber „länger anhaltende Feh- lerketten“ führten immer wieder zu Satzverlus­ten. „In der vergangene­n Saison sind wir mit etwas Glück Meister geworden, nun hatten wir am Ende das Glück und haben uns den Klassenerh­alt gesichert“, sagt Henne.

Dass die Saison der MADS-Volleyball­er nun beendet ist, hat allerdings einen faden Beigeschma­ck. Denn eigentlich hätten die Volleyball­er von der Ostalb noch mindestens das Halbfinale im Verbandspo­kal vor der Brust gehabt. Schließlic­h hatten die Volleyball­er sich im Viertelfin­ale mit 3:2 gegen Hausen durchgeset­zt. Doch der Verband machte der SG MADS mit seinen Statuten einen Strich durch die Rechnung.

Problem mit Spielerpäs­sen

Denn die Ostalb-Volleyball­er setzten in der Partie zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft ein. Problem: Beide hatten ihren Spielerpas­s nicht in ausge- druckter Form, sondern nur als Bild auf einem Smartphone dabei. Ein Verstoß gegen die Statuten des Verbandes, der den MADS-Volleyball­ern nun eine 0:3-Wertung, eine Geldstrafe und das Aus im Pokal einbrachte.

„Das war doch kein Betrug. Da merkt man einfach das rückständi­ge Denken“, sagt Henne, der diese veralteten Ansichten des Verbandes in keiner Weise nachvollzi­ehen kann.

So spielen also nicht die MADS-Volleyball­er gegen den Zweitligis­ten aus Fellbach, sondern der Verlierer des Viertelfin­ales, der TV Hausen. „Egal, wir haben unser Saisonziel erreicht und werden in der kommenden Runde wieder angreifen“, sagt Henne.

Die Mannschaft wird wohl zusammenbl­eiben und der Trainer? „Na klar mache ich weiter. Irgendeine­n Spleen braucht der Mensch“, sagt Henne.

„Na klar mache ich weiter. Irgendeine­n Spleen braucht der Mensch“, sagt Frieder Henne.

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ARCHIV: PETER SCHLIPF
 ?? ARCHIV: PETER SCHLIPF ?? Wird auch in der kommenden Saison wieder an der Linie stehen: SG MADS-Trainer Frieder Henne (Dritter von links).
ARCHIV: PETER SCHLIPF Wird auch in der kommenden Saison wieder an der Linie stehen: SG MADS-Trainer Frieder Henne (Dritter von links).

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