Im Partybus auf die Ostalb
MADS-Volleyballer feiern den Klassenerhalt in der Regionalliga - Aus im Pokal.
- 280 Kilometer können ganz schön lang sein, oder eben nicht lang genug. Die Volleyballer der SG MADS verwandelten den Bus auf der Heimfahrt von Freiburg nach Aalen in einen Partybus. „Wir haben uns noch ein Fässchen Aalener Bier gegönnt“, sagt Trainer Frieder Henne mit einem Schmunzeln. Nach dem 3:1-Sieg über den USC hat die Mannschaft von Henne den Klassenerhalt auf den letzten Drücker perfekt gemacht.
Der Druck, der auf den Spielern von der Ostalb lastete, war immens und ein Sieg war Pflicht. Kein einfaches Unterfangen, denn die Freiburger als Tabellenfünfter sind Beileibe keine Laufkundschaft in der Regionalliga. Zusätzlich mussten die Aalener auch auf die Bundesliga-Reserve aus Rottenburg hoffen, denn die mussten ihr Spiel gegen den MADSRivalen gewinnen. Ansonsten wäre ein Sieg der MADS-Volleyballer wertlos gewesen. „Ich war mir eigentlich sicher, wenn wir unser Spiel gewin- nen, dann reicht es“, sagt Henne, der den Botnangern nur wenige Chancen auf einen Erfolg gegen Rottenburg II bescheinigte. Er sollte recht behalten. Denn nur eine Viertelstunde nach Abpfiff der eigenen Partie in Freiburg erfuhren die Ostälbler vom Triumph der Rottenburger. „Es war einfach ein tolles Gefühl. Den Klassenerhalt nach diesem Horrorjahr noch geschafft zu haben“, so Henne weiter und fügt an: „Ich kenne meine Mannschaft und ich habe eigentlich immer an den Klassenerhalt geglaubt.“
Fehler minimiert
Nach einer total verkorksten Hinrunde, mit zahlreichen Verletzungen, starteten die MADS-Volleyballer eine furiose Aufholjagd und kämpften sich von Endspiel zu Endspiel immer näher an das rettenden Ufer heran.
„Wir haben in den letzten Spielen nicht mehr so viele Fehler gemacht, wie noch in der Hinrunde und wir konnten wieder auf alle unsere Spieler zurückgreifen“, sagt Henne. Der Schlüssel zum Erfolg war für Henne eine „gute Feinabstimmung, eine verbesserte Annahme und eine sehr gute Trainingsarbeit“. Die ganze Saison über hatte die Mannschaft von der Ostalb kein Spiel wirklich deutlich verloren, aber „länger anhaltende Feh- lerketten“ führten immer wieder zu Satzverlusten. „In der vergangenen Saison sind wir mit etwas Glück Meister geworden, nun hatten wir am Ende das Glück und haben uns den Klassenerhalt gesichert“, sagt Henne.
Dass die Saison der MADS-Volleyballer nun beendet ist, hat allerdings einen faden Beigeschmack. Denn eigentlich hätten die Volleyballer von der Ostalb noch mindestens das Halbfinale im Verbandspokal vor der Brust gehabt. Schließlich hatten die Volleyballer sich im Viertelfinale mit 3:2 gegen Hausen durchgesetzt. Doch der Verband machte der SG MADS mit seinen Statuten einen Strich durch die Rechnung.
Problem mit Spielerpässen
Denn die Ostalb-Volleyballer setzten in der Partie zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft ein. Problem: Beide hatten ihren Spielerpass nicht in ausge- druckter Form, sondern nur als Bild auf einem Smartphone dabei. Ein Verstoß gegen die Statuten des Verbandes, der den MADS-Volleyballern nun eine 0:3-Wertung, eine Geldstrafe und das Aus im Pokal einbrachte.
„Das war doch kein Betrug. Da merkt man einfach das rückständige Denken“, sagt Henne, der diese veralteten Ansichten des Verbandes in keiner Weise nachvollziehen kann.
So spielen also nicht die MADS-Volleyballer gegen den Zweitligisten aus Fellbach, sondern der Verlierer des Viertelfinales, der TV Hausen. „Egal, wir haben unser Saisonziel erreicht und werden in der kommenden Runde wieder angreifen“, sagt Henne.
Die Mannschaft wird wohl zusammenbleiben und der Trainer? „Na klar mache ich weiter. Irgendeinen Spleen braucht der Mensch“, sagt Henne.
„Na klar mache ich weiter. Irgendeinen Spleen braucht der Mensch“, sagt Frieder Henne.