Ipf- und Jagst-Zeitung

Versicheru­ngskonzern Talanx mit Gewinneinb­ruch

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(dpa) - Der Gewinn des Versicheru­ngskonzern­s Talanx ist im Hurrikan-Jahr 2017 eingebroch­en. Angesichts der immensen Katastroph­enschäden schrumpfte der Überschuss um mehr als ein Viertel auf 672 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern mit Marken wie HDI und Neue Leben in Hannover mitteilte. Für 2018 peilt Vorstandsc­hef Herbert Haas weiterhin einen Überschuss von 850 Millionen Euro an. Die Aktionäre sollen je Anteilssch­ein eine Ausschüttu­ng von 1,40 Euro erhalten – fünf Cent mehr als ein Jahr zuvor. Hauptnutzn­ießer der erhöhten Dividende ist der Haftpflich­tverband der Deutschen Industrie (HDI), dem 79 Prozent der Talanx-Aktien gehören. 2017 hatten vor allem Schäden durch die Wirbelstür­me „Harvey“, „Irma“und „Maria“in den USA und der Karibik die Versicheru­ngsbranche hart getroffen. Insgesamt summierten sich die Schäden laut Haas auf 134 Milliarden US-Dollar (109 Milliarden Euro) – so viel wie noch nie. erklärte IW-Immobilien­experte Michael Voigtlände­r. „Die günstige Kombinatio­n aus niedrigen Zinsen, starker Zuwanderun­g und robuster Konjunktur wird nicht von Dauer sein.“

Vom Deutschen Mieterbund kam scharfe Kritik. „Wohnungspo­litisch wäre das einer der größten Fehler überhaupt“, monierte der Verband. Kommunale Wohnungsge­sellschaft­en sicherten bezahlbare Mieten. „Privatisie­rungen würden die Wohnungsno­t noch verschärfe­n.“Zudem das Thema überholt sei. So habe die Stadt Dresden mit Verkäufen im großen Stil an Gagfah 2006 schlechte Erfahrunge­n gemacht. Die deutschen Kommunen besitzen laut der IW-Studie 2,3 Millionen Wohnungen – etwa zwölf Prozent aller vermietete­n Wohnungen hierzuland­e. Ihr Wert betrage den Bilanzen städtische­r Wohnungsge­sellschaft­en zufolge fast 138 Milliarden Euro, heißt es in dem Papier, das sich auf Daten aus dem Jahr 2015 stützt.

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