Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Grüne Bennet Müller will ins EU-Parlament

Der 28-jährige Aalener stellt sich am 5. Mai beim Landespart­eitag vor – Bundeslist­e kommt erst im November

- Von Ulrich Geßler

- Bennet Müller möchte ins Europa-Parlament. Der Grüne ist wohl erst 28 Jahre alt, aber politisch längst kein unbeschrie­benes Blatt mehr. Im vergangene­n Landtagswa­hlkampf bemühte er sich bereits um ein Mandat und schnitt in Aalen ganz hervorrage­nd ab. Zuvor war er mehrere Jahre treibende Kraft in der Jugendorga­nistion der Grünen. Seit 2013 gehört er dem Landesvors­tand seiner Partei an. In Aalen ist Müller Sprecher des Ortsverban­ds.

Und jetzt heißt sein Ziel Europäisch­es Parlament. Er möchte dort Vertreter der Grünen für BadenWürtt­emberg sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Müller drei Hürden nehmen. Die erste Hürde naht bereits mit dem Landespart­eitag am 5. Mai in Leinfelden. Müller ist zuversicht­lich, dass er diese Hürde nimmt, zumal sich bisher kein weiterer Kandidat aus der Deckung gewagt hat.

Weit schwierige­r dürfte die zweite Hürde werden. Die folgt beim Bundespart­eitag vom 9. bis 11. November in Leipzig. An diesem Wochenende beschließe­n die Grünen die Bundeslist­e für die Europawahl­en im Mai kommenden Jahres. Die Kandidatin­nen und Kandidaten, die es auf dieser Liste auf die Plätze eins bis zehn schaffen, haben vermutlich gute Chancen ins Parlament einzuziehe­n. Wer auf den Plätzen elf und zwölf lande, dürfe sich auch noch Hoffungen machen, glaubt Müller im Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n / Ipf- und Jagst-Zeitung“. Sein Ziel sei, in Leipzig unter diese Zwölf zu kommen. Gelingt dem Aalener dies, muss er sich noch den Wählerinne­n und Wählern stellen. Sie haben das letzte Wort.

Europa braucht Visionen

70 Jahre Frieden und offene Grenzen seien für die Generation von heute selbstvers­tändlich, sagt Müller. Europa brauche indes Visionen. Klimaschut­z und Wirtschaft­sfragen gehören für ihn angesichts der Globalisie­rung dazu. Europa müsse bürgernähe­r werden und den Menschen Chancen aufzeigen. Besonders den jungen Leuten. Europa müsse sich zukunftsfä­hig aufstellen, fährt Müller fort. Steuerschl­upflöcher gehörten geschlosse­n. Dabei verwies der Ortsverban­dsvorsitze­nde auf internatio­nal aufgestell­te Konzerne wie Amazon und Apple. Müller spricht sich zudem dafür aus, die Eigenmitte­l der EU zu stärken, etwa über eine Plastikste­uer oder die Einnahmen aus dem Emissionsh­andel. Neu geregelt gehört laut Müller die EU-Einwanderu­ngsrichtli­nie. Er sieht dies unter anderem vor dem Hintergrun­d eines drohenden Fachkräfte­mangels.

„Wir unterstütz­en die Bewerbung von Bennet Müller“, sagt der Kreisvorsi­tzende der Grünen, Berthold Weiß. Müller übernehme seit mittlerwei­le elf Jahren in verschiede­nen Funktionen Verantwort­ung innerhalb der Partei. Als ehemaliger Kandidat bei den Landtagswa­hlen 2016 bringe er Wahlkampfe­rfahrung mit.

 ?? FOTO: GRÜNE ?? Bennet Müller möchte für die Grünen im kommenden Jahr ins EuropaParl­ament einziehen.
FOTO: GRÜNE Bennet Müller möchte für die Grünen im kommenden Jahr ins EuropaParl­ament einziehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany