Oskar Wiederspohn war ein Vorbild
(fm) - Mit Oskar Wiederspohn, der im Alter von 83 Jahren verstorben ist, hat die Stadt einen Menschen verloren, der Ehrenämter gemeinschaftsfördernd lebte, mit Begeisterung Projekte gestaltete wie kaum ein Zweiter seiner Generation und zeitlebens 15 Vereinen und Institutionen gedient hat. Dazu zählte auch der evangelische Kirchengemeinderat, was Pfarrer Jan Langfeldt bei der Trauerfeier in der katholischen Pfarrkirche würdigte, der ihn auch als Persönlichkeit mit „Ecken und Kanten“beschrieb.
In einer Bauernfamilie in einem deutschen Dorf in Bessarabien geboren, erlebte Oskar Wiederspohn 1942 im Kindesalter mit seinen Eltern und fünf Geschwistern die Deportation in den Warthegau und 1946 von dort die Schmach der Vertreibung. Harte Jahre voller Entbehrungen prägten seine Jugend. Nach einer Erstaufnahme der Familie auf Gut Schönberg und in Westerhofen fasste diese schließlich in Lauchheim Fuß.
1960 zählte Oskar Wiederspohn zu den Wiedergründern des Schützenvereins, wo er viele Jahre Jugendleiter, unermüdlicher Arbeiter beim Bau des Schützenhauses und als Schützenmeister über Jahrzehnte eine tragende Säule des Vereins war. Oberschützenmeister Peter Ruff dankte ihm in einem Nachruf für seinen Einsatz.
Der stellvertretende Bürgerwehrkommandant Paul Schmid erinnerte an das Wirken von Oskar Wiederspohn in der Bürgerwehr, die ihn als Ehrenmitglied für vorbildlichen Dienst als Korporal und Zugführer der Pioniere gewürdigt hatte.
Als unermüdlichen Schaffer im Stadtverband für Kultur und Sport schilderte ihn Vorsitzender Jürgen Walgenbach. Dabei rief er auch das ehemalige Burgfest in Erinnerung, für dessen Gestaltung Oskar Wiederspohn jedes Mal eine Woche Urlaub geopfert habe.
Fahnenabordnungen von Vereinen gestalteten die anschließende Aussegnung auf dem Friedhof und eine große Trauergemeinde erwies Wiederspohn die letzte Ehre, begleitet von der Stadtkapelle.