150 Einbrüche in Pfarrhäuser und Kitas offenbar aufgeklärt
25-jähriger Mann aus Ulm legt nach Verhaftung ein Geständnis ab
- Ein Ermittlungserfolg im großen Stil: Ein 25-Jähriger aus Ulm soll mindestens 150 Einbrüche in der Region von Aalen bis Konstanz, Ludwigsburg bis bayerisch Schwaben begangen haben. Auch Fälle im Raum Ehingen und in Leutkirch sollen auf sein Konto gehen. „Das wird wahrscheinlich noch mehr“, sagte Wolfgang Jürgens, Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm auf Nachfrage: „Wie viel, das können wir noch nicht sagen.“Wegen des dringenden Verdachts wurde ein Haftbefehl gegen den Ulmer erlassen.
Opfer der vermeintlichen Einbruchserie waren meist Kindergärten und Pfarrhäuser. Rund 100 dieser Taten habe der festgenommene Mann laut einer gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Ulm und dem Polizeipräsidium Ulm bereits zugegeben.
Einbrüche seit Dezember 2017
Demnach registrierte die Polizei seit Dezember 2017 vermehrt Einbrüche in kirchliche Einrichtungen wie Kindergärten und Pfarrhäuser in der gesamten Region. Dabei soll vorrangig Geld in geringeren Mengen gestohlen worden sein. „Da ist ja meistens wenig, also vielleicht im zweistelligen Bereich“, so Polizeisprecher Jürgens. Der Sachschaden, den der Tatverdächtige bei den Einbrüchen angerichtet haben soll, sei um ein Vielfaches höher als die tatsächliche Beute. Der Schaden wird auf 120 000 Euro geschätzt. Der Wert der Beute „ist da im Vergleich relativ gering“, so Jürgens.
Die weiteren Ermittlungen der Ulmer Kriminalpolizei ergaben den Verdacht, dass die Einbrüche durch ein und denselben Täter begangen worden sein könnten. Um welche Spuren es sich dabei handelt, könne aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gesagt werden, sagte Jürgens. Als Tatverdächtiger kam jedoch ein 25 Jahre alter Mann aus Ulm infrage. Es stellte sich heraus, dass der Mann nicht nur für die Einbrüche im Raum Ulm verantwortlich sein könnte. Vielmehr ließen die Spuren an vielen Einbruchsorten darauf schließen, dass er auch diese Taten begangen hat. „In enger Kooperation mit weiteren Polizeidienststellen“, heißt es in der Mitteilung, habe die Ulmer Polizei ermittelt. Der verdächtige Mann sei fortan überwacht worden, so Jürgens: „Wenn wir die Chance haben, ihn auf frischer Tat zu ertappen, dann machen wir das auch“, sagte er: „Aber wir schauen natürlich auch nicht zu, wie er in ein Gebäude nach dem anderen einbricht.“Am Samstag sei der Verdächtige aus Ulm schließlich bei einem Einbruch in Gerlingen im Kreis Ludwigsburg festgenommen worden.
Zuvor, so die Ermittler, soll der Mann versucht haben, in Kindergärten in Weilimdorf und Stuttgart einzubrechen. In seinem Auto fanden die Beamten mutmaßliches Einbruchswerkzeug. In seiner Wohnung stellte die Polizei Gegenstände sicher, die ebenfalls aus Einbrüchen stammen könnten. „Jetzt müssen wir prüfen, welchen Einbrüchen diese Dinge zugeordnet werden können“, sagt Polizeisprecher Jürgens. Außerdem werde derzeit noch geprüft, ob der Mann einen oder mehrere Komplizen gehabt haben könnte. „Bei seiner Festnahme war er aber allein“, so Jürgens. Auch wenn der Mann die Taten eingeräumt hat, müssten die Beweismittel überprüft werden. „Ein Geständnis allein reicht uns nicht aus“, sagte Jürgens.