Ortsvorsteherin widerspricht Landrat
Ilse Weber sieht Aufwertung Nördlingens zum Oberzentrum als Chance
- Benzenzimmerns Ortsvorsteherin Ilse Weber hat bei der Sitzung des Kirchheimer Gemeinderats Landrat Klaus Pavel energisch widersprochen. Dieser hatte bei der letzten Sitzung des Regionalverbandes darauf hingewiesen, dass Bayern plane, Nördlingen und Donauwörth als neue Oberzentren zu entwickeln und dies kritisiert.
Es habe negative Folgen für den gesamten Ostalbkreis, hatte Pavel verkündet. So können Oberzentren Gewerbeflächen ohne Begrenzung ausweisen oder Einkaufszentren ohne Flächenbegrenzung genehmigen. Zudem könne Nördlingen die Kooperation mit der Universität Augsburg (Nördlingen ist bereits Außenstelle) intensivieren und würde als Oberzentrum auch besser an den öffentlichen Personalverkehr angeschlossen werden. Die dadurch entstehende Sogwirkung würde nach Ansicht Pavels und weiterer Politiker wie Ellwangens Bürgermeister Karl Hilsenbek, Volker Grab oder Herbert Witzany den Ostalbkreis und den Kreis Heidenheim treffen. Daher solle der Regionalverband dagegen protestieren „und dabei die Samthandschuhe ablegen“. Ganz anders sieht es Ilse Weber, die durch die Aufwertung Nördlingens eine Chance für die östlichen Gemeinden des Ostalbkreises sieht. Weber: „Für viele Politiker hört der Ostalbkreis an der A 7 oder spätestens an der europäischen Wasserscheide (Röttinger Höhe) auf. Seit Jahren werden wir daher stiefmütterlich behandelt. Daher sehe ich diese Möglichkeit als große Chance für uns Bürger. Nach Aalen brauche ich so lange wie nach Augsburg. Und wenn Nördlingen besser an den ÖPNV angeschlossen wird, dann haben auch wir was davon. Auch, dass unsere Kinder eventuell in Nördlingen studieren können, direkt vor Ort, würde ich begrüßen. Aufgrund der Anbindung orientieren sich die Bewohner der östlichen Gemeinden schon lange Richtung Bayern, Daher kann ich den Protest nicht nachvollziehen, da er uns die Chance nimmt, an einer möglichen Aufwertung Nördlingens zu partizipieren. Daher sollte der Protest seitens des Regionalverbandes schon differenziert betrachtet werden.“Der Gemeinderat nahm diese Ausführungen zur Kenntnis.