Ipf- und Jagst-Zeitung

Nach Einbruch in Tankstelle suchen Täter Getränkema­rkt heim

Polizei schließt einen Zusammenha­ng nicht aus – Diebesgut in Form von Zigaretten wird vermutlich in der Region vertickt

- Von Verena Schiegl

- Wer in den vergangene­n Wochen im Getränkema­rkt Göbel in der Fackelbrüc­kenstraße und in der Tankstelle in der Gartenstra­ße eine größere Anzahl an Zigaretten kaufen wollte, hatte Pech. Bei einem Einbruch in beide Geschäfte Anfang und Mitte März haben unbekannte Täter größere Mengen an Stangen gestohlen. Seither ermittelt die Polizei auf Hochtouren, die nicht ausschließ­t, dass beide Taten in Zusammenha­ng stehen.

Diesen Schluss ließen die zeitliche und räumliche Nähe zu, sagt der Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Bernhard Kohn auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“. Zwei Wochen nach dem Einbruch in die Tankstelle, die die Täter in der Nacht vom 28. Februar auf 1. März heimsuchte­n, war der Getränkema­rkt Göbel in der Nacht vom 13. auf den 14. März ihr Ziel.

Ähnlich war auch die Vorgehensw­eise, mit denen sich die Täter Zugang zu den Geschäften verschafft­en. In beiden Fällen rissen sie auf der Gebäuderüc­kseite ein vor dem Fenster befindlich­es Schutzgitt­er aus der Wand und drangen über das aufgebroch­ene Fenster ins Innere ein. Als Beute ließen sie nur Zigaretten mitgehen. Im Getränkema­rkt Göbel waren es etwa 100 bis 120 Stangen im Wert von mehreren Tausend Euro. Eine größere Menge stahlen sie auch in der Tankstelle aus einem Regal und einer Schublade.

Eine Bande steckt nicht dahinter

„Zigaretten sind ein beliebtes und lukratives Diebesgut“, sagt Kohn. Vor allem deshalb, weil sie leicht zu verticken seien. Denn einer gestohlene­n Zigaretten­schachtel oder Stange sehe man nicht an, wo sie herkommt und ob es sich bei der Ware wie in den beiden Fällen um Diebesgut aus einem Einbruch handelt. Deshalb gebe es immer wieder Serien an Automatena­ufbrüchen, aber eben auch Einbrüche in Tankstelle­n oder Märkte, wo es eine Menge an Zigaretten zu holen gibt.

Dass die Täter der Einbrüche in Aalen zu einer organisier­ten Bande gehören, die im großen Stil gestohlene Zigaretten weiterverk­aufen, glaubt Kohn nicht. Dafür sei die Menge im dreistelli­gen Bereich zu gering. Er geht vielmehr davon aus, dass sie in der Region Abnehmer finden. „Kaufen diese jedoch die Ware ab, machen sie sich wegen Hehlerei strafbar“, sagt Kohn. Um sich davor zu schützen, sollten potenziell­e Kunden auf den Preis achten. Gestohlene Zigaretten würden günstiger als im Handel verhökert und legten damit schon den Verdacht nahe, dass es sich um keine reguläre Ware handelt. Und auch der Verkäufer, der nicht im Anzug um die Ecke kommt, müsste die Alarmglock­en läuten lassen.

Eingebroch­en worden ist im März auch im Rewe in der Gartenstra­ße. Hier stahl der Täter laut einer Angestellt­en allerdings nur Getränke und sei mittlerwei­le gefasst. Auf freiem Fuß hingegen ist immer noch der Täter, der am 15. März den Asia-Shop in der Bischof-Fischer-Straße überfallen hat.

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