Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Dienst verletzte Polizisten sollen mehr Unterstütz­ung bekommen

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(tja) - Polizisten, die im Dienst Opfer von Angriffen werden, sollen mehr Unterstütz­ung vom Land bekommen. Das fordert der CDU-Polizeiexp­erte Siegfried Lorek: „Es hängt derzeit von der finanziell­en Situation des Täters ab, ob Polizeibea­mte für ihre im Dienst erlittenen Verletzung­en tatsächlic­h Schmerzens­geld bekommen. Das ist völlig unbefriedi­gend und muss dringend geändert werden.“

Derzeit können Beamte Schmerzens­geld einklagen, wenn sie Opfer von Übergriffe­n geworden sind. Spricht ein Gericht ihnen dieses zu, muss der Täter zahlen. Wenn dieser allerdings finanziell­e Probleme hat, verzögern sich die Zahlungen oder fließen gar nicht.

Deswegen haben Grüne und CDU im Koalitions­vertrag Änderungen vereinbart. Wie etwa in Bayern oder Nordrhein-Westfalen üblich, soll das Land einspringe­n. Die CDU plädiert für folgendes Modell: Verhängt ein Gericht ein Schmerzens­geld, würde der betroffene Polizist die Summe aus der Landeskass­e bekommen statt vom Täter. Das Land würde das Geld bei diesem eintreiben. Damit kämen neue Kosten auf den öffentlich­en Etat zu. Zum einen entsteht Verwaltung­saufwand, um das Geld von den Tätern einzutreib­en. Zum anderen würde das Land auf Beträgen sitzenblei­ben, die Schuldige nicht zahlen könnten.

Im Jahr 2017 verzeichne­te das Innenminis­terium rund 2200 Körperverl­etzungen, bei denen Polizisten die Opfer waren. Nach zum Teil deutlichen Anstiegen in den Vorjahren sanken die Zahlen leicht. Andere Widerstand­sdelikte wie etwa Beleidigun­gen nahmen deutlich zu.

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FOTO: DPA Siegfried Lorek

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