Ipf- und Jagst-Zeitung

Julia Skripal soll aussagen

Der Gesundheit­szustand der 33-Jährigen hat sich nach dem Giftanschl­ag gebessert

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(dpa) - Fast vier Wochen nach dem Giftanschl­ag auf den ExDoppelag­enten Sergej Skripal hoffen Ermittler nun auf Aussagen seiner Tochter Julia. Möglicherw­eise könnte sie etwa Auskunft darüber geben, ob sie und ihr Vater vor dem Attentat verfolgt wurden, berichtete­n britische Medien am Freitag. Sergej (66) und Julia Skripal (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglisc­hen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden.

Julia Skripal geht es nach Klinikanga­ben inzwischen deutlich besser. Die 33-Jährige könne sogar wieder essen und trinken, berichtete der Fernsehsen­der Sky News. Sie lebt in Moskau und hatte ihren Vater besucht. Er ist in einem kritischen, aber stabilen Zustand.

Die Ermittler gehen davon aus, dass beide mit dem in der früheren Sowjetunio­n entwickelt­en Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurden. Das Nervengift soll an den Händen der Opfer nachgewies­en worden sein. London bezichtigt daher den Kreml als Drahtziehe­r des Anschlags. Moskau weist die Anschuldig­ungen vehement zurück. Sergej Skripal und seine Tochter kamen wohl an ihrer eigenen Haustür in Salisbury mit dem Gift in Kontakt, wie die Ermittler herausfand­en. Es soll der BBC zufolge an der Türklinke aufgebrach­t worden sein. Einige Nachbarn, Postboten und die ersten Ermittler am Tatort stehen vorsichtsh­alber unter Beobachtun­g, da auch sie mit dem Nervengift in Kontakt gekommen sein könnten, wie die Zeitung „The Telegraph“berichtete. Ein Spielplatz in der Nähe des Hauses wurde abgesperrt.

Skripals Sohn Alexander soll 2017 in Russland an plötzliche­m Leberversa­gen gestorben sein. Britische Medien bezeichnen auch dies als mysteriös. Skripals Ehefrau erlag einem Krebsleide­n.

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FOTO: UNCREDITED/ FACEBOOK/YULIA SKRIPAL/DPA Julia Skripal

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