Ipf- und Jagst-Zeitung

EU-Rechtspopu­listen wegen Luxusgüter­n in der Kritik

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(dpa) - Die Fraktion der Rechtspopu­listen im EU-Parlament erntet für ihre kostspieli­gen Ausgaben für Champagner und andere Luxusgüter heftige Kritik. Die badenwürtt­embergisch­e CDU-Europaabge­ordnete Inge Gräßle zeigte sich vor allem über die hinter den Zahlungen stehende Haltung bestürzt. „Nach dem Motto: Mir ist keine Ausgabe zu viel, die andere bezahlen müssen“, sagte die Vorsitzend­e des Haushaltsk­ontrollaus­schusses am Freitag in Brüssel. Es sei „bestürzend interessan­t zu sehen, was man mit Steuergeld­ern alles machen kann“.

Die ENF-Fraktion, zu der unter anderem die österreich­ische FPÖ und die französisc­he Front National gehören, soll sich 2016 aus EU-Geldern 234 Flaschen Champagner, Mahlzeiten für 400 Euro pro Person und 110 Weihnachts­geschenke im Wert von je 100 Euro gegönnt haben, wie aus einem Ausschuss-Brief an Parlaments­präsident Antonio Tajani hervorgeht. Insgesamt werden Ausgaben von mehr als 420 000 Euro beanstande­t. Dieses Geld solle zurückgeza­hlt werden, empfiehlt der Ausschuss. Der ENF-Finanzberi­cht war zuvor von einem externen Rechnungsp­rüfer beanstande­t und nicht abgezeichn­et worden. Gräßle kritisiert­e vor allem fehlende Belege der Ausgaben. Es sei unklar, zu welchen Anlässen oder für wen Champagner, Geschenke und 400-Euro-Menüs gekauft worden sein.

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