Kreuzlieder zum Karfreitag
Hüttlinger Kirchenchor gestaltet in seinem Jubiläumsjahr eine eindrucksvolle musikalische Liturgie
- Wenn man seine geistliche Heimat in der HeiligKreuz-Kirche hat, sich erst vor wenigen Monaten den Namen HeiligKreuz-Chor gegeben hat und sich zudem im Jubiläumsjahr mit großem Programm befindet, dann liegt es nahe, an Ostern und erst recht am Karfreitag Kreuzlieder zur Karfreitagsliturgie zu präsentieren. So geschehen in der Hüttlinger Pfarrkirche am Nachmittag des Karfreitags.
Der Chor hat unter der Leitung seines Dirigenten Matthias Schimmel die Thematik des Leidens Jesu, die Zeit der Trauer, die stille Zeit ohne Kirchenglocken in das Jubiläumsjahr 150 Jahre Kirchenchor eingebaut. In allen Musikepochen hat das Kreuz eine zentrale, oftmals mystische Bedeutung, haben sich eine ganze Reihe von Komponisten der vergangenen Jahrhunderte dieses Themas angenommen.
Der Chor hat sich wohl ganz bewusst bei der Präsentation dieser Lieder (von Brahms über Haydn bis hin zu Sawitzky) im Hintergrund gehalten, auf die Optik verzichtet, zumal gerade in der Osterzeit die Kruzifixe in den Gotteshäusern zum Zeichen der Trauer verhängt werden.
Ein Rezitativ von Raphael Sawitzky, gesungen von Hedwig Glaser-Schimmel, stand am Anfang des Gottesdienstes, in welchem an die sechste Stunde erinnert wird, als sich Finsternis im ganzen Land ausbreitete, die Sonne ihren Glanz verlor und im Tempel sogar der Vorhang zerriss.
Theodor Dubois hat in seinem Kreuzlied die Anbetung Christi in den Mittelpunkt gestellt, dem ein Anonymus-Spiritual folgte. Michael Haydn schließlich war die Passion wichtig, Max Welcker die Kreuzverehrung, Johannes Brahms die Kommunion, und Frantisek Picka rühmte die heilige Auferstehung.
Den Gläubigen in der gut besuchten Heilig-Kreuz-Kirche war anzumerken, dass sie der musikalische Streifzug durch die Liturgie sehr beeindruckte.