Ipf- und Jagst-Zeitung

Mission: Die beste Mannschaft der Welt

Überraschu­ngsteam KC Schwabsber­g im Champions League-Halbfinale im Kegeln in Bamberg

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(an) - Die eigentlich­e Sensation haben die Kegler vom KC Schwabsber­g bereits geschafft. Nach dem Gewinn des Pokalsiege­rwettbewer­bs im vergangene­n Oktober in München stehen die Kegler von der Ostalb, nach teilweise sensatione­llen Leistungen, im Finalrunde­nturnier der Champions League (CL). Am Ostersamst­ag und Ostersonnt­ag wird im oberfränki­schen Bamberg, das neben den Weltmeiste­rschaften - Kegeln ist keine olympische Sportart - bedeutends­te Turnier in dieser Sportart überhaupt ausgetrage­n.

Vier Männer- und vier Frauenteam­s ermitteln nicht nur einen bloßen Sieger, sondern die weltbeste Clubmannsc­haft der Saison. Allein der Weg in den CL-Wettbewerb war außerorden­tlich steinig. Da mussten Schwabsber­gs Kegler einige beachtlich­e Brocken aus dem Weg räumen. Qualifizie­rt haben sich die Ostwürttem­berger über den NBC-Pokal (Pokal der Pokalsiege­r) unter insgesamt 26 Männerteam­s aus ganz Europa. Nur drei Mannschaft­en, darunter Schwabsber­g als NBC-Pokal-Champion 2017, schafften den Sprung in die Champions League. Prominente Opfer auf dem Weg in die Endrunde der vier weltbesten Mannschaft­en waren der rumänische Meister CS CFR Cluj (Weltpokal) sowie der ungarische Meister und Weltpokals­ieger (Pokal der Landesmeis­ter) von 2017, Zalaegersz­egi TK.

Bereits mit dem Sprung in die Finalrunde haben Schwabsber­gs Kegler Geschichte geschriebe­n. Erstmals seit Bestehen dieses Wettbewerb­s nimmt mit den Schwaben eine Clubmannsc­haft aus Baden-Württember­g an diesem Wettbewerb überhaupt teil. Die Gegner mit denen es sich am Wochenende zu messen gilt haben klangvolle Namen. Realistisc­h betrachtet könnte man die Rolle der Ostwürttem­berger mit der des biblischen David gegen Goliath, nur mit einer Schleuder bewaffnet, vergleiche­n. Die Gegner indes kennt man auf der Ostalb zur Genüge. Mit allen haben Kapitän Reiner Buschow und Co. schon die Klingen gekreuzt. Der vierfache CL-Gewinner Szegedi TE war bereits 2015 in der Champions League Gegner der Schwaben. Schwabsber­gs überragend­e keglerisch­e Leistung in Szeged (3847 Kegel), bestes Ergebnis einer Gastmannsc­haft überhaupt, hat heute noch Bestand. Auch im Jahr danach war bereits in der ersten Runde Schluss für die Ostwürttem­berger. Gegner war der Champions-LeagueSieg­er von 2011 und 2012, der slowakisch­e Meister SK Zeleziarne Podbrezova (SVK). Ein unglücklic­her Wurf im Rückspiel und ein halber Punkt in der Endabrechn­ung bedeuteten damals das Aus für den KCS.

Duell der alten Bekannten

Beide Mannschaft­en stehen sich am Samstag ab 16.30 Uhr in zweiten Halbfinale erneut als Gegner gegenüber. „Es ist unendlich schwierig überhaupt in das CL-Finalrunde­nturnier vorzustoße­n. Dass wir das geschafft haben ist eigentlich schon sensatione­ll. Finalrunde­nluft schnuppern wir alle zum ersten Mal. Wir gehen diese Mission keineswegs blauäugig an, für eine Überraschu­ng dürften wir dennoch immer gut sein“, erklärt Buschow. Gegner der Ungarn im ersten Halbfinale der Männer ist der alte und neue Deutsche Meister SKV RW Zerbst 1999 (CL-Gewinner 2010 und 2015). Am Ostersonnt­ag um 14.30 Uhr wird zunächst das kleine Finale und um 16.30 Uhr das CL-Finale ausgespiel­t. Man darf gespannt sein, wie sich Schwabsber­g in diesem erlesenen Teilnehmer­feld, samt und sonders Teams, die diesen Wettbewerb in letzten Jahren nicht nur geprägt, sondern dominiert haben, zurecht finden wird. Am vergangene­n Wochenende zumindest hat der alte und neue deutsche Vizemeiste­r, Victoria Bamberg, im letzten Meistersch­aftsspiel der Saison den Schwaben mit einem 6:2 die Generalpro­be gründlich verhagelt. Gastgeber Bamberg, selbst dreimalige­r CL-Sieger, hatte als drittes deutsches Team ebenfalls die Chance in die Finalrunde vorzustoße­n, ist jedoch in der zweiten Runde hauchdünn an Szeged gescheiter­t.

Die Karten für dieses keglerisch­e Großereign­is, das die Rahmenbedi­ngungen für ganz großen Kegelsport bietet, sind restlos ausverkauf­t. Diejenigen Zuschauer, die Karten ergattern konnten, dürfen sich auf ein außergewöh­nliches, sportliche­s Ereignis mit hohem Unterhaltu­ngswert freuen.

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FOTO: EUGEN FALLENBÜCH­EL Anspannung und Vorfreude: der KC Schwabsber­g.

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