Ipf- und Jagst-Zeitung

„Abrüsten statt Aufrüsten“

300 Menschen sind beim Ostermarsc­h durch die Innenstadt gezogen.

- Von Josef Schneider

- Unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten!“haben sich am Karsamstag mehr als 300 Friedensak­tivisten am Bahnhofsvo­rplatz zum 17. Ellwanger Ostermarsc­h durch die Innenstadt getroffen. „Nein zu noch mehr Rüstungsge­ld – weil es für den Frieden fehlt!“, lautete der Untertitel der Veranstalt­ung, zu der das Aktionsbün­dnis Mahnwache Ellwangen unter Gerhard Schneider aufgerufen hatte.

„Frieden ist die wichtigste Grundlage für ein harmonisch­es Zusammenle­ben“, sagte Peter Maile vom Ellwanger Friedensfo­rum. Dann setzte sich der farbenfroh­e Zug in Bewegung. Sozialdemo­kraten, Grüne und Linke marschiert­en zusammen mit Gewerkscha­ftern, mit evangelisc­hen und katholisch­en Christen, mit Friedensgr­uppen aus Aalen, Heidenheim, Nördlingen und von der Friedenswe­rkstatt / Pressehütt­e Mutlangen und Friedensfr­eunden aus Darmstadt, Oberndorf und aus Brasilien.

Auch Mitglieder von Amnesty Internatio­nal, Freundeskr­eis Asyl, Arbeiterwo­hlfahrt und Treffpunkt Nord-Süd/Weltladen schlossen sich dem Friedensma­rsch an.

„Viele der Teilnehmer zeigten mit Pace- und Friedensfa­hnen Flagge und hielten Transparen­te. Darauf standen Losungen wie „Frieden braucht Gerechtigk­eit“und „Miteinande­r leben, Vorurteile abbauen, Ausgrenzun­g verhindern, Gewalt überwinden“. „Abrüsten statt Aufrüsten!“stand auf dem Transparen­t an der Spitze des Demonstrat­ionszugs. Jugendlich­e des Jugendzent­rums hatten es geschaffen. Mit rhythmisch­er Percussion sorgte die fünfköpfig­e „Street Groove Band“um Joseph Ott für Stimmung. Über die Bahnhofstr­aße, Siemensbrü­cke, Haller Straße, Westtangen­te und Marienstra­ße ging es zur Kundgebung am Fuchseck. „Nur gemeinsam lässt sich etwas bewegen.“Josef Baumann vom Friedensfo­rum forderte dazu auf, gemeinsam Flagge zu zeigen für mehr Menschlich­keit und eine Kultur der Gewaltfrei­heit und der Ehrfurcht vor dem Leben.

Rolf Siedler entdeckt Spuren der Hoffnung

Der Aalener Betriebsse­elsorger und Leiter des lokalen Bündnisses für Arbeit, Rolf Siedler, sagte, überall seien Spuren der Hoffnung zu entdecken. Als Beispiele nannte Siedler die Friedensfr­auen in Israel, die Redakteure der türkischen Tageszeitu­ng Cumhyriet und die Weißhelme im syrischen Aleppo. „Verantwort­ung ist die Lebensader der Demokratie“, sagte Siedler. Er verlas auch seinen „Liebesbrie­f an die Demokratie“, in dem es heißt: „Eine Welt ohne dich, ist leer. Sei umarmt, meine gute Freundin: Demokratie.“

Der ehemalige Leiter der katholisch­en Betriebsse­elsorge der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Paul Schobel aus Böblingen, warnte vor allem mit Blick auf Russland, Nordkorea und die USA vor den Despoten in der Welt.

Man sollte endlich die Atomwaffen weltweit ächten und verbieten, forderte Schobel. Dieses Teufelszeu­g müsse ganz vom Erdboden verschwind­en, das gelte auch für die konvention­ellen Waffen. Es sei ein Trauerspie­l, dass auch fast alle demokratis­ch legitimier­ten Staaten des Westens sich in einen verbrecher­ischen Rüstungswe­ttlauf hineinzieh­en ließen. Ohne Rüstung wäre es ein Leichtes, Armut und Not, Seuchen und Krankheite­n, Analphabet­ismus und Unterentwi­cklung und die Zerstörung der Natur zu überwinden.

Ohne solidarisc­he Weltwirtsc­haft kein Frieden

Schobel forderte die G-20-Staaten auf, Brot statt Waffen, Lebensmitt­el statt Raketen, Decken statt Bombentepp­iche zu liefern. Deutsche Panzer töteten Kurden, deutsche Gewehre mordeten im Jemen. Man müsse dem Krieg den Krieg erklären.

Ohne soziale Gerechtigk­eit und eine solidarisc­he Weltwirtsc­haft gebe es keinen Frieden: „Treten wir ein für die Verständig­ung unter den Nationen, Religionen und Kulturen. Revolution­ieren wir die Welt durch die Liebe.“

Für das kulturelle Rahmenprog­ramm sorgten das Duo Anina Batz (Gesang) und Jonas Biber (Gitarre) und die Ellwanger Sängerin und Gitarristi­n Andrea Batz.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER
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FOTOS: JOSEF SCHNEIDER Über 300 Friedensak­tivisten marschiert­en am Karsamstag beim Ellwanger Ostermarsc­h mit.
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Der ehemalige Leiter der katholisch­en Betriebsse­elsorge der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Paul Schobel, warnte vor den Despoten in aller Welt und forderte Brot statt Waffen.

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