Ipf- und Jagst-Zeitung

Werkstattk­onzert mit Sursum Corda

Eines der ältesten Instrument­e der Menschheit­sgeschicht­e erklingt im Trude-Eipperle Saal

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(fm) - Sursum Corda – das ist lateinisch und bedeutet „erhebet die Herzen“. Und so nennt sich das Harfenense­mble der Musikschul­e Stuttgart, das in der Karwoche bei der Musikakade­mie auf der Kapfenburg zu Gast war. Am Karfreitag­morgen gaben die Musiker im Trude-Eipperle Saal ein Werkstattk­onzert.

Rund 200 Besucher haben dabei auch Wissenswer­tes zu einem der ältesten Instrument­e der Menschheit­sgeschicht­e, der Harfe, erfahren. Schon vor 3000 Jahren wurde das Instrument in Mesopotami­en und Ägypten gespielt. Darüber informiert­e die Leiterin des Ensembles, Lucia Cericcola, die Zuhörer genauso wie über die ausgewählt­en Musikstück­e. Sehe man von den männlichen, biblischen Harfenspie­lern ab, sei das „himmlische Instrument“schon immer weiblich dominiert gewesen. So ist das auch derzeit beim Stuttgarte­r Ensemble der Fall. Zur Gruppe gehören 15 Spielerinn­en im Alter von 8 bis 20 Jahren und ein Spieler, der 13-jährige Luis Dietze.

Die Harfe sei auch das Nationalin­strument der Iren, ließ Lucia Cericcola wissen, als sie auf die keltischen Harfen im Ensemble hinwies und deren Unterschie­d zu den großen Pedalharfe­n erklärte.

Irische Folklore und deutsche Klassik

Bald war ein Hauch von irischer Folklore spürbar, als ein Mädchen zur „Fidel“griff und irische Polkas erklangen. Ebenso bei einem „March“, komponiert von einem mittelalte­rlichen irischen Barden. Angeblich wurde dieses Musikstück bei dessen Tod drei Tage lang gespielt.

Auch als Schlaginst­rument machten die Harfen Eindruck, wenn die Spieler auf den Resonanzbo­den klopften bei einem Thema, das ein kolumbiani­scher Komponist „für 220 Harfen“geschriebe­n hatte. Nicht zuletzt waren auch Stücke der deutschen Klassik i zu hören. Zum Beispiel spielte das Harfenense­mble einen Kanon von Pachelbel, einem Zeitgenoss­en von Johann Sebastian Bach.

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FOTO: FRANZ MAYER Hoch konzentrie­rt greifen die Musikerinn­en in die Saiten ihrer Harfen, so auch die Jüngste im Ensemble, die achtjährig­e Julia (rechts) aus Stuttgart-Korntal.

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