Bolzensteig an Bundesstraße anbinden?
Landratsamt will Verkehrsentwicklung im Bereich Hüttlingen, Rainau und Goldshöfe beobachten
- Das Bebauungsplanverfahren für eine Erweiterung des Hüttlinger Gewerbegebiets Bolzensteig ist in der zweiten Beteiligungsrunde der Träger öffentlicher Belange. Damit verbunden ist die Diskussion um eine direkte Anbindung des Gewerbegebiets Bolzensteig an die B 29 und die B 290.
Immerhin denkbar ist, dass der Satzungsbeschluss für die Erweiterung des Gewerbegebiets noch in der ersten Jahreshälfte gefasst wird. Danach könnte der Gemeinderat die Arbeiten aussschreiben.
In der ersten Märzwoche hat sich der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung im Landratsamt in Aalen getroffen und unter anderem über die Planungen zur Beseitigung der beiden Bahnübergänge Goldshöfe und Wagenrain gesprochen. Die Pläne, die der Geschäftsbereich Straßenbau für Bund und Land erstellt hat, wurden im Ausschuss allgemein als „Meilensteine“für die wirtschaftliche Entwicklung und dieVerkehrssicherheit in diesem Bereich bezeichnet.
Brücke ist 74 Meter lang
Das geplante Brückenbauwerk, das künftig über die Schienenstränge der Jagst- und der Riesbahn führen soll, hat eine Gesamtlänge von 74 Metern und soll die beiden Bahnübergänge ersetzen. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 15 Millionen Euro. Fünf Millionen entfallen auf den Kreis, der wiederum aber auf einen Landeszuschuss von rund 2,5 Millionen Euro hoffen darf. Tatsächlich würde die Baumaßnahme eine deutliche Verbesserung der dortigen Verkehrssituation mit sich bringen. Und nicht nur das, auch die Gemeinde Hüttlingen würde von einer Bahnüberführung Goldshöfe profitieren. Aktuell plant die Gemeinde die Erweiterung ihres Gewerbegebietes Bolzensteig. Die Pläne Hüttlingens werden aber von seiten der Gemeinde Rainau und ihrer Bürger kritisch beäugt. Erste Proteste gegen die Erschließung werden in Rainau laut (wir berichteten).
Das Landratsamt nimmt Stellung
Jetzt hat sich auch das Landratsamt in einer kurzen Stellungnahme seitens der Pressestelle zu diesem Vorhaben geäußert. „Aktuell befindet sich das Bebauungsplanverfahren Gewerbegebiet Bolzensteig in der zweiten Beteiligungsrunde. Unsere Verwaltung wird sich in den Bereichen Straßenbau und Verkehr zu diesem Bebauungsplan äußern“, sagte Pressesprecherin Susanne Dietterle. Sie fügt aber hinzu: „Aus unserer Sicht spricht nichts gegen den Bebauungsplan der Gemeinde Hüttlingen“, so Dietterle. Allerdings, so räumt das Landratsamt ein, müsse man die verkehrliche Entwicklung im dortigen Bereich im Auge behalten. Man verstehe die Bedenken der Gemeinde Rainau und ihrer Bürger.
Durch den Wald zur Bundesstraße
Der Vorschlag, die Aalener Straße in eine Gemeindeverbindungsstraße umzuwidmen, sei nicht so einfach und dauere auch mehrere Jahre. Zielführender sei es tatsächlich, eine direkte Anbindung des Gewerbegebiets Bolzensteig an die B 29 und die B 290 zu schaffen. Sprich eine neue Verbindung von der Bahnstrecke aus quasi schnurstracks hinüber zur Bundesstraße Richtung Ellwangen.
Um sich ein besseres Bild von der dortigen Situation machen zu können, plant der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung im Juni dieses Jahres eine Straßenbesichtigungsfahrt zu unternehmen. Eine der Stationen werden unter anderem der Bahnübergang Goldshöfe und das geplante Gewerbegebiet in Hüttlingen sein.