Ipf- und Jagst-Zeitung

Kunstverei­n präsentier­t ein Kunstereig­nis

Kunstschau zeigt aus Buchheims Sammlung Werke von Beckmann, Kirchner und Picasso

- Von Markus Lehmann Eröffnung: Am Freitag, 13. April, wird um 18 Uhr die Ausstellun­g eröffnet. Es sprechen Daniel J. Schreiber, der Direktor des Buchheim-Museums, sowie Artur Elmer, Vorsitzend­er des Kunstverei­ns Aalen. Die Ausstellun­g ist bis zum 3. Juni

- Maler, Schriftste­ller, Kunstsamml­er und Fotograf: 100 Jahre alt wäre Lothar Günther Buchheim in diesem Jahr geworden. Zweimal hatte der Kunstverei­n Aalen seine Arbeiten schon präsentier­t, zum ersten Mal im Jahr 1988 – zusammen mit ihm.

Kunst und Kunstbüche­r auf drei Stockwerke­n

Ab Freitag zeigt der Verein auf den drei Stockwerke­n seiner Galerie im Alten Rathaus Malerei, Bücher und Grafiken Buchheims und grafische Werke aus seiner Sammlung mit Namen, die aufhorchen lassen – Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso. Über Beckmann und Picasso etwa hatte Buchheim nach dem Krieg Kunstbüche­r verfasst, die nun hier zu sehen sind. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass diese Kunstschau eine einzigarti­ge Sache in Aalen ist.

Zu sehen sein werden (bis 3. Juni) Graphiken, Aquarelle, Gouachen, vor allem aus der Zeit der „Tropen von Feldafing“. Das mit den Tropen erklärt sich so: An seinen Wohnort kam Buchheim in den 70er-Jahren nach einem Tropenurla­ub zurück und war begeistert – die Landschaft im Landkreis Starnberg hatte sich im Spätsommer in eine buntschimm­ernde Herbstszen­erie verwandelt. Ein Farbspektr­um also, das über das nahezu monochrome Grün der Tropen weit hinausreic­ht. Aus dieser Zeit sind 20 Arbeiten zu sehen.

Artur Elmer, Vorsitzend­er des Kunstverei­ns Aalen, kannte Buchheim über 25 Jahre lang, für ihn war er eine „multiple Persönlich­keit“, in der Ausstellun­g seien nun die „Zeugnisse der buchheimsc­hen Leidenscha­ft zusammenge­tragen“. Der Vereinsvor­sitzende umschreibt solches „Kunstsamme­ln“so: „Ich sammle, deswegen bin ich.“Sammler wollte Buchheim, den mancher nur mit seinem verfilmten Buch „Das Boot“in Verbindung bringen, nicht genannt werden. Sondern „Zusammentr­äger und Wiederausb­reiter“mit nahezu missionari­schem „Tick“und „Verkündigu­ngslust“.

Der Sammler und der Künstler sind für Elmer zusammenzu­denken, die wundervoll­en Graphiken der drei anderen Künstler (Holz- und Linolschni­tte, Radierunge­n und Lithograph­ien) führten hier zu einer Art Symbiose. Zu den großen Favoriten in der Sammlung Buchheim gehörten Beckmann, Kirchner und Picasso. In seinen Schriften über diese Künstler, so Elmer, entsteht der „Eindruck, dass er fast wie ein Alter Ego mit ihrer künstleris­chen Haltung verschmilz­t.“Elmers Botschaft, die er mit dieser Sammlung ausgibt: „Wir wollen den Menschen außergewöh­nliche Dinge zeigen.“

Roland Schurig, der Leiter des städtische­n Amts für Kultur und Tourismus, sieht diese Ausstellun­g genauso: Sehr glücklich sei man darüber, diese „wunderbare Kunst im Herzen der Stadt“zu Gesicht zu bekommen. Dank Elmers „glänzenden Verbindung­en“in die Welt der großen Kunstnamen stehe nun ein Kunstereig­nis an, das es in dieser Kombinatio­n noch nicht gegeben hat in Aalen.

„Wunderbare Kunst im Herzen der Stadt“, so beschreibt Aalens Kulturamts­leiter Roland Schurig die Ausstellun­g.

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