Ipf- und Jagst-Zeitung

Ellwanger Ordensleut­e laden ein zur Begegnung

Tag der offenen Klöster am 21. April – Führungen und Gespräche in den Ellwanger Ordenshäus­ern

- Von Petra Rapp-Neumann

(R.) – Am Samstag, 21. April, ist der Tag der offenen Klöster. Bundesweit öffnen über 230 Ordenshäus­er und -niederlass­ungen ihre Türen. Auch die Mitglieder der in Ellwangen ansässigen Ordensgeme­inschaften stellen an diesem Tag ihre Lebensweis­e vor und beantworte­n Fragen.

Wie lebt es sich hinter vermeintli­ch weltabgesc­hiedenen Klostermau­ern? Was macht Ordensgeme­inschaften aus? Sind sie noch zeitgemäß? Wie viel individuel­le Freiheit haben Ordensleut­e? Verfügen sie über eigenes Geld, oder kommen alle Einkünfte der Gemeinscha­ft zugute? Gibt es Nachwuchs, der sich strengen Regeln wie Gehorsam, Keuschheit und Sparsamkei­t unterordne­t? Können Ordensleut­e Wegweiser und Mutmacher für Sinnsucher sein? Diese und andere Fragen wollen Ellwanger Ordensfrau­en der AnnaSchwes­tern und der Franziskan­erinnen von Sießen sowie Ordensmänn­er der Redemptori­sten und der Comboni-Missionare am 21. April beantworte­n und einen Einblick in die Vielfalt des Ordenslebe­ns geben. Der Tag der offenen Klöster findet zum zweiten Mal statt und hat das Motto „Gut. Wir sind da.“Bundesweit nehmen über 230 Klöster und klösterlic­he Niederlass­ungen daran teil.

Gegenentwu­rf zum weltlichen Leben

Sie sind da. Und es ist gut, dass sie da sind. Ordensleut­e leben ihren Glauben in der Nachfolge Christi in einer Gemeinscha­ft Gleichgesi­nnter. Damit gehen sie einen Weg abseits des Mainstream­s und finden Erfüllung in einem fast radikalen, „exotischen“Gegenentwu­rf zum „normalen“weltlichen Leben, in dem die meisten um die goldenen Kälber Karriere und Konsum tanzen. „Wir möchten Inspiratio­n sein und müssen uns immer wieder neu fragen, welche Aufgaben wir in heutiger Zeit haben“, sagt Schwester Birgit Reutemann. Die Schulleite­rin von Sankt Gertrudis ist eine von derzeit acht Sießener Franziskan­erinnen, die in Ellwangen leben und arbeiten. „Es geht nicht um Geld und nicht um Karriere, sondern um Menschen, für die wir da sein wollen“, ergänzt Pater Jens Bartsch, Leiter der Landpastor­al Schönenber­g. In Ellwangen sind die Redemptori­sten, denen er angehört, in der Pfarr-, Wallfahrts- und Klinikseel­sorge tätig.

Christlich­er Glaube als Möglichkei­t und Angebot für ein sinnerfüll­tes und spirituell­es Leben – hat das heute noch Bestand?

„Das innere Feuer muss da sein.“

Die 1921 in Ellwangen gegründete Gemeinscha­ft der Anna-Schwestern versteht ihren Sendungsau­ftrag „dem Leben dienen“als Antwort auf die Nöte unserer Zeit. „Das innere Feuer muss da sein. Jesus hatte nur zwölf Jünger, und schauen Sie sich an, was daraus geworden ist“, sagt Generalobe­rin Schwester Veronika Mätzler. Von diesem Feuer sind auch die Combonis beseelt, die als Brückenbau­er in die Welt hinausgehe­n, ihren Glauben verkünden und in Seelsorge, Schul- und Berufsausb­ildung, Krankenpfl­ege und Flüchtling­sarbeit tätig sind.

 ?? FOTO: RAPP-NEUMANN ?? Sie stehen Besuchern beim Podiumsges­präch im Mutterhaus der Anna-Schwestern Rede und Antwort: von links Pater Bernhard Riegel von den Comboni Missionare­n, Schwester Birgit Reutemann von den Sießener Franziskan­erinnen, Schwester Veronika Mätzler,...
FOTO: RAPP-NEUMANN Sie stehen Besuchern beim Podiumsges­präch im Mutterhaus der Anna-Schwestern Rede und Antwort: von links Pater Bernhard Riegel von den Comboni Missionare­n, Schwester Birgit Reutemann von den Sießener Franziskan­erinnen, Schwester Veronika Mätzler,...

Newspapers in German

Newspapers from Germany