ADFC: Schättere-Trasse einfach öffnen
Fahrradclub hält Minimallösung ohne bauliche Eingriffe für machbar und ausreichend
(an) - In der Diskussion um die Schättere-Trasse hat sich jetzt auch der Ortsverband Aalen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zu Wort gemeldet. „Was ist machbar auf der Schättere-Trasse?“, fragt er in einer Stellungnahme und schlägt darin die Öffnung des Weges auf der Trasse auch fürs Radfahren vor, ohne bauliche Eingriffe in die Natur.
„Wie konnten zwei Runde Tische so am Kern der Sache vorbeigehen?“, fragt der ADFC. Fast drei Jahre nach den ersten positiven Ansätzen schaffe Aalen noch immer keinen Durchbruch für den optimalen Härtsfeldaufstieg für Radfahrer. Für ein Umdenken zugunsten des Fahrrads und die „Mobilitätswende“wäre in Aalen, so der ADFC, neben dem Kocherradweg ein weiterer großer Schritt möglich, wenn man das Radfahren auf der Schättere-Trasse erlauben würde. Jedoch schiebe die Stadt die überfällige Entscheidung vor sich her und verspiele das Vertrauen der Radfahrer.
Einfache Erleichterung des Aufstiegs aufs Härtsfeld
Der ADFC Aalen schlägt deshalb die Öffnung des Weges auf der Trasse auch fürs Radfahren vor, aus seiner Sicht ohne bauliche Eingriffe in die Natur möglich. „Schon diese Minimallösung würde den Aufstieg auf das Härtsfeld sehr erleichtern, selbst wenn das Rad ein kurzes Stück geschoben werden muss“, heißt es in der Stellungnahme. Trotz Verbots nutzten Radler den Weg, seit es ihn gibt. Radfahren und Wandern bei gegenseitiger Rücksicht sei also machbar.
Eine Entscheidung komme aber deshalb nicht voran, weil die Wandervertreter die Wünsche der Radfahrer gegen die Bedenken des Naturschutzes ausspielten, indem sie selbst für eine kleinste Lösung die Verbreiterung des Weges zur Bedingung machten. Die Härtsfeldgemeinden hingegen forderten im Gegenzug den großen Wurf mit Öffnung des Tunnels. Das wiederum alarmiere die ehrenamtlichen Naturschützer, die nun erst recht die Gefahren durch Eingriffe in ein Schutzgebiet betonen würden. „Dass Radfahren auf der Schättere-Trasse noch mehr Autofahrten ersetzen und damit weiträumige Vorteile für Natur und Umwelt bewirken könnte, lässt der Arbeitskreis Naturschutz hingegen unberücksichtigt“, schreibt der ADFC.
Die Radfahrer, so heißt es weiter, fühlten sich von der Stadt im Stich gelassen, weil sie nicht eindeutig Stellung bezogen und auch nach zwei Runden Tischen keine überzeugende Lösung angeboten habe.
Stadt soll Entscheidung nicht länger aufschieben
In dieser Situation erwarte der ADFC Aalen, dass die Stadtverwaltung vor dem Einleiten erneut aufschiebender Verfahrensschritte die genannte Minimallösung angehe und dem Gemeinderat zügig zur Entscheidung vorlege. „Ziel sollte sein, noch für diese Radfahrsaison das Radfahrverbot aufzuheben, das als ungerecht empfunden wird, weil es aus Rücksicht auf eine kleine, lautstarke Interessensgruppe aufrecht erhalten wird“, so der ADFC. Rein formal könnte die Minimallösung durch Beschilderung als Gehweg mit Zusatzzeichen „Radfahrer frei“über eine Entscheidung der Verkehrsbehörde sofort angeordnet werden.
Die Fledermäuse, so stellt der ADFC schließlich fest, hätten schon während des Bahnbetriebs in den Höhlen im Tunnel Quartier bezogen, nicht erst nach dem Zumauern der Portale.