Ipf- und Jagst-Zeitung

Wegwerfen befreit

1. FC Heidenheim will ausgerechn­et gegen Tabellenfü­hrer Fortuna Düsseldorf die Wende schaffen

- Von Benjamin Post

Im Abstiegska­mpf müssen Zeichen gesetzt werden. In diesen verrückten Zeiten in der 2. Fußball-Bundesliga greifen sie zu Kampagnen. Unter dem Hashtag #ARSCHHOCH mobilisier­t sich Eintracht Braunschwe­ig im Kampf um den Klassenver­bleib, und viel weiter südlich, wo auch der 1. FC Heidenheim noch bedrohter ist, heißt es #FarbeBeken­nen. Wenn der Zweitligis­t von der Ostalb am Sonntag um 13.30 Uhr in der heimischen Voith-Arena anstößt, werden wohl mehr Zuschauer als sonst vor Ort sein - die Situation ist bekannt und der Gegner in Tabellenfü­hrer Fortuna Düsseldorf eben auch die berühmte Hausnummer.

11000 Karten waren am Freitag schon weg und vielleicht erleben die Zuschauer eine Wende. „Gerade gegen den Tabellenfü­hrer ist es der richtige Zeitpunkt Kräfte freizusetz­en“, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt (44) am Freitag auf der Pressekonf­erenz und in seinen Ausführung­en war die Entschloss­enheit zu spüren, die von seinen Spieler in dieser Lage verlangt wird. Nicht nur die Fans sollen in Trikots Farbe bekennen, sondern auch die Akteure, von denen Abwehrmann Timo Beermann verletzt ausfallen wird, John Verhoek nach Verletzung fraglich ist und Sebastian Griesbeck jüngst wieder ins Training eingesteig­en ist.

Dass der Spitzenrei­ter mit seinem starken Kollektiv „schwer zu schlagen“ist: selbstrede­nd. Auch wenn die Düsseldorf­er und die Heidenheim­er mit zwei Niederlage­n aufeinande­rtreffen, warnt Schmidt etwa vor dem Umschaltsp­iel der Fortunen. Sein Kollege, Trainerfuc­hs Friedhelm Funkel (64) will den Spitzenpla­tz nicht weiter verspielen und auf seine alten Tage nochmal in die Bundesliga aufsteigen. Damit der FCH wenigstens in der 2. Liga verbleiben darf, muss er seine Fehler abstellen. Schmidt verschwend­ete unter der Woche allerdings nicht zu viel Zeit in der „Fehleranal­yse“. Zwar prangerte er die Fehler auf der PK an „die auf dem Niveau schlichtwe­g nicht passieren dürfen“, so geschehen jüngst beim 1:3 in Nürnberg oder vielen anderen Spielen, erklärte zudem auch welcher Prozess vonstatten ging. „Der Müll muss weg“, umschrieb Schmidt. Es gelte: „Festplatte löschen.“Der Coach habe „unheimlich viele Gespräche geführt“. Die bisher schwache Defensive darf halt nicht mehr (allzu oft) patzen, schließlic­h sind nur noch fünf Spiele zu gehen vom Relegation­splatz aus, man habe eine „komfortabl­e Situation verspielt.“

Aber: Schmidt richtet „den Blick nach vorne“und machte klar: „Ich glaube an meine Mannschaft.“Wenn sie beim Abstiegsko­nkurrenten Braunschwe­ig den „Arsch hoch“kriegen wollen, muss der FCH Farbe bekennen.

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FOTO: DPA Entschloss­en im Abstiegska­mpf: Trainer Frank Schmidt.

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