Ipf- und Jagst-Zeitung

Ellwanger Jugendrat startet

Stadt will junge Leute stärker in die Politik einbinden.

- Von Petra Rapp-Neumann

- Der Ellwanger Jugendrat steht in den Startlöche­rn. Zum Auftakt am kommenden Mittwoch, 18. April, findet ein „Politday“mit Rathausral­lye statt. In die Geheimniss­e der Kommunalpo­litik führt Politdidak­tiker Siegfried Schiele ein, langjährig­er Direktor der Landeszent­rale für politische Bildung. Auch Oberbürger­meister Karl Hilsenbek nimmt sich Zeit für 27 frisch gebackene Jugendräti­nnen und Jugendräte. 14 Mädchen und 13 Jungen aus den Klassen 7 bis 11 der Ellwanger weiterführ­enden Schulen wurden über die Schülermit­verantwort­ung (SMV) in den Jugendrat gewählt. Zwischen 1998 und 2001 gab es schon mal einen Jugendrat in Ellwangen. Der löste sich wegen organisato­rischer Probleme auf. Nach gründliche­r Vorbereitu­ng sind die Chancen für eine erfolgreic­he Neuauflage gut. Die Stadt verspricht sich eine Bereicheru­ng der politische­n Diskussion und eine jugendgere­chte Weiterentw­icklung. Die Jugendlich­en erweitern ihre Kompetenze­n für Beruf und Gesellscha­ft. Im besten Fall also eine klassische Win-Win-Situation.

Sitzungen finden im Rathaus statt

Die Stimme der Jugend soll in Ellwangen stärker gehört werden. Junge Menschen sollen an kommunalen Entscheidu­ngen teilhaben. Das schreibt nicht nur die Änderung der Gemeindeor­dnung zur Jugendmitb­eteiligung vor. Es ist auch der erklärte Wunsch der Stadtverwa­ltung, die ein überzeugen­des neues, nachhaltig­es Konzept entwickelt hat: „Junge Menschen haben einen anderen Blick auf die Dinge“, so Hilsenbek. „Es kann super werden, wenn sie richtig mitschaffe­n.“Dafür sei ein institutio­nalisierte­r Jugendrat mit klaren Konturen, Aufgaben und Sitzungen genau das Richtige. Bindeglied zur Verwaltung und Kooperatio­nspartner sind die weiterführ­enden Schulen. Die waren spontan begeistert, als das Planungste­am um Bürgermeis­ter Volker Grab das Konzept vorstellte. Verbindung­slehrer begleiten das Projekt.

Die Stadt machte keine Vorgaben: „Unser Wunsch war nur, dass möglichst keine Schüler der Jahrgangss­tufe 2 in den Rat gewählt werden, weil sie in Kürze von der Schule abgehen“, so Grab. Die Sitzungen finden im Rathaus statt. Nach dem „Politday“mit Kennenlern­en, Infos zum Gemeindera­t und politische­n Entscheidu­ngswegen sollen bei der Sitzung im Mai Anträge eingebrach­t und Teams mit Arbeitsauf­trägen gebildet werden. Bei der Sitzung am 11. Juni sollen erste Beschlüsse gefasst werden. Eine Delegation des Jugendrats erhält Rederecht im Gemeindera­t und soll die Beschlüsse vorstellen und begründen: „Das ist eine enorme Motivation“, so der OB. Wichtig sei die zeitnahe Umsetzung der Beschlüsse. Eine erste Bilanz steht bei der Sitzung am 16. Juli an. Ab dem Schuljahr 2018/2019 sollen die Wahlen zum Jugendrat bereits mit den SMV-Wahlen im Oktober stattfinde­n.

Die Stadt hat ein Budget von 8000 Euro in den Haushalt eingestell­t. Der Jugendrat kann darüber in eigener Verantwort­ung verfügen. Die Arbeit im Jugendrat ist ehrenamtli­ch. Pro Sitzung gibt’s ein Taschengel­d von zehn Euro. Der Jugendrat kann bis zu 13 Jugendlich­e als Beisitzer zulassen. Auch sie haben Stimmrecht und sollten in Ellwangen wohnen oder einen starken Bezug zur Stadt haben. Wer Beisitzer werden möchte, kann sich bei Jörg Mayer oder Constantin Toth vom Juze melden, E-Mail juze@ellwangen.de, Telefon 07961 / 6467. Weitere Ansprechpa­rtner sind Jugendsozi­alarbeiter Andreas Unseld, E-Mail andreas.unseld@ellwangen.de, Telefon 07961 / 84282, und Sportbeauf­tragter Julian Kohler, E-Mail julian.kohler@ellwangen.de, Telefon 07961 / 84222.

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FOTO: GR Bisher hat Ellwangen ein Jugendzent­rum, jetzt soll die Stadt auch noch einen Jugendrat bekommen.

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