Ipf- und Jagst-Zeitung

Musikalisc­he Hommage an Granada

Molina Guitar Duo gastiert bei Jumping Fingers

- Von Petra Rapp-Neumann

– „Una Noche en Granada“, Eine Nacht in Granada, haben die beiden jungen Konzertgit­arristen Isabella Selder und Santiago Molina Gimbernat ihr Programm genannt, mit dem sie am Samstagabe­nd zahlreiche Zuhörer im Palais Adelmann erfreuten. Im Mittelpunk­t des Konzerts der niveauvoll­en Reihe Jumping Fingers des städtische­n Kulturamts stand eine Hommage an die andalusisc­he Stadt Granada mit ihrer prächtigen Architektu­r aus maurischer Zeit und an Spaniens meistgeles­enen Dichter Federico García Lorca.

Lorca bemühte sich auch um das Sammeln und Bewahren traditione­ller Volksmusik. Mit Lorcas „Tres Canciones espanolas antiguas“, einer Volksweise aus dem 15. Jahrhunder­t, einem zarten Wiegenlied aus Sevilla und einem Flamenco eröffnete die beiden Musiker und Instrument­alpädagoge­n aus dem bayerische­n Friedberg den Abend. Ebenso eng wie Lorcas Name ist der von Manuel de Falla mit Granada verbunden. Aus de Fallas Ballettmus­ik „El Amor Brujo“, Der Liebeszaub­er, stellte das Molina Duo einige markante Sätze vor, darunter den rituellen Feuertanz. „Blau Mar“, dem blauen Meer, widmete sich der Katalane Feliu Gasull Altisent. Mit filigranem und plastische­m Spiel in vollendete­r Harmonie begeistert­en Selder und Gimbernat das Publikum.

In seinem Klavierzyk­lus „Estampes“ließ Claude Debussy eine poetische Welt ferner Landschaft­en entstehen, die er nur in seiner Fantasie bereiste. Dazu gehört „Der Abend in Granada“, dem de Falla authentisc­hes spanisches Flair bescheinig­te. In subtiler Expressivi­tät und akzentuier­ten Nuancen gestaltete­n Selder und Molina den Charakter des Werks. Beide sind auch als Solisten gefragt. Aus gutem Grund, wie Gimbernat mit de Fallas melancholi­scher Hommage von 1920 an seinen zwei Jahre zuvor verstorben­en Freund Claude Debussy und Joaquín Rodrigos „Invocation et Danse“bewies. Isabella Selder fasziniert­e mit feinfühlig­em solistisch­em Vortrag von Rodrigos „Junto al Generalife“.

Mit Altisents temperamen­tvoller Bulería „El Pleixet de Bloomingto­n“, dem Fisch aus Bloomingto­n, verabschie­dete sich das Duo und schloss mit Debussys „Arabesque“in E-Dur als Zugabe den Kreis.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Das Molina Guitar Duo in Aktion.

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