Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Spuk mit Maman

- Von Birgit Kölgen

21 Nächte mit Pattie (Mi., Arte, 20.15 Uhr)

- Mal wieder Lust auf südfranzös­ische Lebensart mit viel Geplapper und etwas Erotik? In dieser schrägen Komö- die unter der Regie der Brüder Larrieu wird Rotwein getrunken und im Pool geplantsch­t, die Frauen sind strubbelig blond und tragen dünne Kleider im Sommerwind. Aber, attention, die Leichtigke­it hat makabre Abgründe! Caroline (Isabelle Carré) reist in ein abgelegene­s Landhaus, um ihre Mutter zu beerdigen, zu der sie schon lange keine Verbindung mehr hatte. Sie trifft auf Pattie, eine aufgeschlo­ssene Freundin der Mutter, die gleich hemmungslo­s Details aus ihrem Sexleben erzählt. Ganz und gar unangemess­en ist das, aber die solide Ehefrau Caroline lockert sich zusehends. Man feiert ausgelasse­n, und keiner scheint sich ernsthaft aufzuregen, als der im Schatten des Hauses aufgebahrt­e Leichnam der Mutter spurlos verschwind­et. Während der Gendarm seelenruhi­g nach einem Täter mit nekrophile­n Neigungen sucht, genießt Caroline das Badeleben und empfängt einen geheimnisv­ollen Ex-Verehrer ihrer Mutter (André Dussollier). Plötzlich liegt sie wieder da, die tote Maman, und spukt nachts ein bisschen umher. Doch Caroline geht erst mal zum Dorfball und sucht im Gewitter das amouröse Abenteuer. „Qu’est qui se passe?“, was geht da vor, fragt sich nicht nur Carolines Ehemann, sondern auch der leicht genervte Zuschauer.

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