Mehr Busse, Party und eine Jugendhütte
Der Jugendrat in Ellwangen hat erste Ideen entwickelt und im Rathaus vorgestellt
(gr) - Der Ellwanger Jugendrat startet mit vielen Ideen. Dazu gehören mehr Busse abends und am Wochenende, eine Ü16-Party und ein Treffpunkt in Stadtnähe.
27 Vertreterinnen und Vertreter schicken die weiterführenden Schulen in den Jugendrat. Dazu kommen noch bis zu 13 Beisitzer. Dreimal sollen sie sich in diesem Schuljahr noch treffen und ihre Vorschläge dann im Gemeinderat vorstellen.
Im Rathaus konnten sie schon einmal üben, wie sie ihre Themen am besten an den Mann bringen. Das war in diesem Fall Oberbürgermeister Karl Hilsenbek. Der staune erst einmal über die Spielregeln, die sich der Jugendrat gegeben hat (ausreden lassen, die Meinung der anderen respektieren).
Die Jugendlichen hatten sich in Gruppen mit verschiedenen Themen befasst. Ein Vorschlag: Die Busund Bahnverbindungen zu verbessern. Nach der Schule gebe es lange Wartezeiten, am Wochenende und abends zu wenig Verbindungen. Man sollte doch einmal untersuchen, welche Busse überfüllt und welche leer sind und die Fahrpläne entsprechend überarbeiten, schlugen die Jugendlichen vor.
Der Rufbus in Schwäbisch Hall als Vorbild
Der Rufbus in Schwäbisch Hall am Wochenende könnte ein Modell für Ellwangen sein. Von einem besseren Nahverkehr profitierten nicht nur die Jugendlichen, sondern alle. Abends wäre mehr los in der Stadt und die Elterntaxis wären entlastet. Arbeitsplätze für mehr Busfahrer würden auch noch geschaffen. Das sei ein Thema, das der Gemeinderat nicht so im Fokus habe, räumte der OB ein. Dort haben schließlich alle einen Führerschein und sind auf Busse und Bahnen nicht so angewiesen. Ob der Wunsch auch realistisch sei? Hilsenbek wollte dem Rat nicht vorgreifen. Außerdem seien auch Landkreis, Busunternehmen und Bahn gefordert. Bei denen wollen die Jugendlichen nun ihre Idee vorstellen.
Die Gruppe Festival möchte in Ellwangen gerne eine Party für die über 16-Jährigen veranstalten, als Ergänzung zur Unterstufenparty. Die Idee kam gut an, Jörg Mayer vom Jugendzentrum bot seine Unterstützung an, denn es gibt auch einiges zu beachten, vom Jugendschutz bis zur Musikanlage. Sozialarbeiter Andreas Unseld ergänzte, dass der Jugendrat ein eigenes Budget hat und das für so eine Veranstaltung auch ausschöpfen kann.
Viele Hürden vor dem Hüttenbau
Etwas mehr Zweifel meldete der OB bei der Gruppe Miethütte an. Den Jugendlichen schwebt eine eigene Hütte in der Nähe des Eisweihers als Treffpunkt vor, vielleicht noch mit Volleyballfeld. Das sei gar nicht so einfach, wandte Hilsenbek ein. Dazu braucht es zum einen ein Baugesuch und dann auch einen Anschluss ans Wasser- und Abwassernetz für die Toiletten. Er schlug vor, nach Orten zu suchen, die schon da sind, wie den Wagnershof oder die Kleinspielfelder am Hariolf-Gymnasium und an der Buchenbergschule, wo man noch einen Unterstand bauen könnte.
Zuvor hatte der OB im Interview mit Lukas Neckermann, Stefanie Flach und Emil Behr (alle HariolfGymnasium) als wichtigste Themen in diesem Jahr die Bewerbung zur Landesgartenschau und die LEA genannt, bei der der Gemeinderat bald entscheiden soll, ob der Vertrag über 2020 hinaus verlängert wird oder nicht. Eine klare Antwort auf die Frage, ob er 2019 wieder antreten werde, bekamen auch die Jugendlichen nicht. Das entscheide er mit seiner Familie bis Weihnachten und gebe den Entschluss dann beim Neujahrsempfang bekannt.